Am vergangenen Wochenende, 14. bis 16. Juni, war viel los in der Konstanzer Innenstadt. Am Freitag, 14. Juni, um 21 Uhr begann die Fußball-Europameisterschaft (EM) mit dem Spiel Deutschland gegen Schottland. Keine 24 Stunden später sammelten sich Schnäppchenjäger und Trödelfans auf dem grenzüberschreitenden Flohmarkt. In großen Massen ist das Risiko für Unfälle oftmals höher. Wie ist das Wochenende also aus Sicht der Einsatzkräfte gelaufen?

Die Polizei zu Einsatz bei Public Viewing gerufen

Zum Public Viewing der Europameisterschaft versammelten sich hunderte Fußballfans. Am Freitag spielte die deutsche Nationalmannschaft gegen Schottland. Großteils blieb das Rudelgucken laut Aussage der Konstanzer Polizei friedlich, es gab jedoch auch eine Ausnahme. Beim Public Viewing an der Seeoase auf Klein Venedig waren nur kurz nach Beginn des Spiels mehrere Polizeiautos und ein Rettungswagen vor Ort.

Der Grund: Ein 21-jähriger Mann erhielt einen Schlag ins Gesicht – allerdings aus der Zuschauermenge. Wer dem Mann den Schlag versetzte, konnten weder das Opfer noch umstehenden Zeugen erkennen, sagt Dieter Popp, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz auf SÜDKURIER-Nachfrage. Der Unbekannte konnte in der Menge untertauchen. Eine Täterbeschreibung gibt es daher nicht.

Das könnte Sie auch interessieren

Andere Probleme oder Vorkommnisse rund um die EM-Spiele sind der Polizei nicht bekannt. Auch die Autokorsos, welche nach dem Sieg der deutschen Nationalmannschaft unter anderem am Zähringerplatz laut hupend durch die Stadt zogen, haben laut Popp nicht zu Unfällen oder Verkehrsproblemen geführt.

Der grenzüberschreitende Flohmarkt verlief aus Sicht der Polizei sehr ruhig. Es habe eine einfache Körperverletzung mit Platzverweis gegeben, dies sei jedoch der einzige Zwischenfall am Wochenende geblieben.

Die Menschen drängen sich auf dem grenzüberschreitenden Flohmarkt in Konstanz von Stand zu Stand. Viele Unfälle gab es hier ...
Die Menschen drängen sich auf dem grenzüberschreitenden Flohmarkt in Konstanz von Stand zu Stand. Viele Unfälle gab es hier glücklicherweise nicht. | Bild: Oliver Hanser

Die DLRG kümmert sich um kleinere Verletzungen

Auch die DLRG war am Wochenende beim grenzüberschreitenden Flohmarkt im Einsatz. „Wir hatten keine großen Einsätze“, erzählt Michael Bremer, Vorsitzender der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Ortsgruppe Konstanz.

Die DLRG war zusammen mit einigen Kameraden aus Sigmaringen und Öhningen auf dem Flohmarkt, direkt bei der Fahrradbrücke positioniert. Dort betreuten sie laut Bremer ungefähr 37 Besucher. Von Stürzen über Schwindel bis hin zu kleineren Schnittverletzungen und Bänderdehnungen wurde vieles versorgt.

„Ich selbst habe den Flohmarkt als sehr entspannt und ruhig empfunden“, sagt Michael Bremer, Vorsitzender der DLRG Ortsgruppe Konstanz
„Ich selbst habe den Flohmarkt als sehr entspannt und ruhig empfunden“, sagt Michael Bremer, Vorsitzender der DLRG Ortsgruppe Konstanz | Bild: Kerstin Steinert | SK-Archiv

Schwere Fälle, wie einen stark betrunkenen und zwei Personen mit Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall, wurden von der DLRG bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes betreut. Insgesamt zieht Michael Bremer allerdings eine positive Bilanz. „Alles in allem war der Flohmarkt ein tolles Aushängeschild für die Stadt Konstanz“, sagt er.

Am Montagabend, 17. Juni, war die DLRG nach dem Flohmarkt noch einmal im Einsatz. Unbekannte haben bei der Fahrradbrücke zwei Absperrgitter ins Wasser geworfen, welche nun geborgen werden müssen. Die DLRG vermutet, dass Betrunkene diese dort in den Seerhein warfen.

Das könnte Sie auch interessieren

Malteser Hilfsdienst haben einen ruhigen Dienst

Der Sanitätsdienst für den grenzüberschreitenden Flohmarkt wurde vom Malteser Hilfsdienst übernommen. Ein paar Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) unterstützen die Malteser in verschiedenen Schichten. „Aus unserer Sicht war es ein ruhiger Dienst mit wenigen Versorgungen und einer guten Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen“, sagt Yannick Kornas, Bereitschaftsleiter des DRK Konstanz.

„Wir sind eine richtige Blaulicht-Familie“, so Jörg Scholten vom Malteser Hilfsdienst. Er lobt die Zusammenarbeit der ...
„Wir sind eine richtige Blaulicht-Familie“, so Jörg Scholten vom Malteser Hilfsdienst. Er lobt die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen beim grenzüberschreitenden Flohmarkt. | Bild: Claudia Rindt | SK-Archiv

Jörg Scholten, Stadtbeauftragter des Malteser Hilfsdienstes, gibt auch ein positives Fazit. Obwohl sie 60 Patienten versorgten, mussten nur vier von ihnen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Besonders begeistert ist er von der Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen. „Wir sind eine richtige Blaulicht-Familie“, sagt er.