Wer in Konstanz auf einen Brief oder ein Paket wartet, sollte sich in diesen Tagen in Geduld üben. Die Deutsche Post AG befindet sich derzeit in Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi. Da es in der zweiten Verhandlungsrunde keine Annäherung gab, hat Verdi für Dienstag, 28. Januar, zu Warnstreiks in Baden-Württemberg aufgerufen. Auch Konstanz ist davon betroffen. Welche Auswirkungen hat der Warnstreik?

Mehrheit der Angestellten in Konstanz streikt

„Landesweit beteiligen sich weit über 1000 Beschäftigte“, sagt Jens Hamann, Verdi-Gewerkschaftssekretär für Reutlingen und Konstanz. Vom Warnstreik am 28. Januar sei die Brief- und Paketzustellung vor allem in den größeren Städten Baden-Württembergs betroffen. Landesweit könnten schätzungsweise 100.000 Pakete und 700.000 Briefe an dem Tag nicht zugestellt werden.

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Auch in Konstanz habe sich die Mehrheit der Beschäftigten am Streik beteiligt und nicht gearbeitet. „Überwiegend arbeiten heute nur Beamte und befristet Beschäftigte“, sagt Hamann. „Die Mehrheit streikt.“ Deshalb werde es auch in Konstanz zu Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen kommen.

Die Post-Filialen seien jedoch geöffnet. So ist beispielsweise auch die Postbank-Filiale an der Marktstätte am Streiktag geöffnet und gut besucht. Laut Jens Hamann könnte es bis zur nächsten Tarifverhandlungsrunde am 12. und 13. Februar zu weiteren Warnstreiks kommen – auch in Konstanz.

In der Postfiliale an der Marktstätte ist vom Warnstreik nichts zu spüren.
In der Postfiliale an der Marktstätte ist vom Warnstreik nichts zu spüren. | Bild: Sabrina Morenz

Welche Forderungen stellt Verdi?

„Verdi möchte durch den Warnstreik seinen Forderungen Nachdruck verleihen und den Druck erhöhen“, erklärt Hamann. Zu den Forderungen gehören 7 Prozent mehr Lohn sowie drei Tage mehr Urlaub für die Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und dual Studierenden.

„Nach wie vor sind die Lebenshaltungskosten sehr hoch“, erklärt Hamann die Forderung nach einer Tariferhöhung. Zudem steige die Arbeitsbelastung für die Beschäftigten bei der Post: „Es gibt immer mehr Pakete und die sind deutlich schwerer zuzustellen.“

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