Seit Mitte Oktober steht fest, welche Erscheinung das höchste Gebäude der Konzilstadt haben wird. Denn das Architekturbüro Sauerbruch Hutton, der Projektentwickler BPD und Vertreter der Stadtverwaltung haben nun beschlossen, aus welchen Materialien die Fassade des früheren Telekom-Hochhauses bestehen soll.

„Das Haus wird selbst bei trübem Wetter leuchten“, verspricht Vera Hartmann, Architektin bei Sauerbruch Hutton und Projektleiterin am Telekom-Areal. Das soll durch Aluminiummaterial gelingen, das mittels einer bestimmten Beschichtung silbern leuchtet und Licht und Schatten spiegelt, sagt Hartmann dem SÜDKURIER. Das „freundliche Silber“ ergänzen grüne Farbtöne in der Verkleidung aus Keramik.

Sieben Prozent wurden entkernt

Dabei soll das Haus nicht von allen Seiten gleich aussehen: „Bei der Fassade in Richtung See wird auch noch ein Blau einfließen, bei der anderen Seite ein Rosé“, sagt die Architektin. Insgesamt werde das Gebäude heller als in den bislang gezeigten Entwürfen. Außerdem waren die Keramikbrüstungen in der bisherigen Planung noch aus Glas.

Eine erste Visualisierung des neuen Hochhauses auf dem Telekom-Areal. Nachdem die finalen Materialien nun feststehen, zeigt sich ...
Eine erste Visualisierung des neuen Hochhauses auf dem Telekom-Areal. Nachdem die finalen Materialien nun feststehen, zeigt sich allerdings: Das Gebäude wird etwas heller sein als hier abgebildet. | Bild: Sauerbruch Hutton / beyond VA

Trotz der modernen Fassade und der neuen Balkone soll der „bisherige Charme“ des ehemaligen Fernmeldegebäudes bestehen bleiben, sagt Hartmann. Vom ursprünglichen Haus seien nur sieben Prozent entfernt worden. Die Struktur des Hochhauses werde so wenig wie möglich angetastet. Insgesamt soll die „Zeitgeschichte des Hauses spürbar“ bleiben. Dafür nennt Hartmann ein Beispiel: „Die Schieferplatten im ursprünglichen Eingangsbereich wollen wir dort auch wieder verbauen“, sagt sie.

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Und auch in den Wohnräumen soll die Trägerstruktur des Hochhauses – also das, was die Konstanzer seit der Entkernung von außen sehen können – noch sichtbar sein. Die Räume der Immobilie beschreibt Hartmann als groß und hell. Eine erste Visualisierung zeigt eine lichtdurchflutete Wohnung, an deren Decke die Stahlbetonstruktur des früheren Hochhauses zu erkennen ist. Der blanke Beton muss aber vermutlich aus Brandschutzgründen verputzt werden, ergänzt Vera Hartmann.

So wie in dieser Visualisierung könnten die Wohnungen im Turm aussehen. An der Decke soll die Trägerstruktur aus Stahlbeton weiterhin ...
So wie in dieser Visualisierung könnten die Wohnungen im Turm aussehen. An der Decke soll die Trägerstruktur aus Stahlbeton weiterhin sichtbar sein. | Bild: Sauerbruch Hutton / beyond VA

Doch die Grundsubstanz des bisherigen Telekom-Turms wird nicht nur aus ästhetischen Gründen weiter verwendet: So kann laut der Architektin besonders nachhaltig gebaut werden. Auch die Aluminiumbleche für die Fassade werden zu 90 Prozent aus recyceltem Material gefertigt und mit einer nachhaltigen Bandbeschichtung eingefärbt. So hat das Architekturbüro ausgerechnet, dass bei dem Umbau insgesamt mehr als 2286 Tonnen CO2 gegenüber einem Neubau eingespart werden.