Der demografische Wandel betrifft auch die Konzilstadt. 21.818 Konstanzer sind laut aktuellen statistischen Analysen der Stadt 60 Jahre alt oder älter. Das ist in etwa jeder vierte Einwohner. Damit sind die Ü60-Jährigen die größte Bevölkerungsgruppe in der Stadt. Und diese Gruppe wächst, waren es doch 2016 noch 20.177.

Heute wohnen auch deutlich mehr Menschen im Alter von über 75 Jahren in der Stadt Konstanz als noch vor 15 Jahren. In den Altersgruppen zwischen 20 und 40 Jahren ist Konstanz allerdings schwächer aufgestellt. Anders gesagt: Konstanz wird immer älter. Und dabei zeigen sich unterschiedliche Aspekte.

Studierende senken den Altersdurchschnitt

Für eine Universitätsstadt klingt das zunächst ungewöhnlich. Immerhin machen Studierende etwa ein Fünftel der Stadtbevölkerung aus. Das drückt den Altersdurchschnitt der Konstanzer: Mit rund 41 Jahre liegt er unter dem Deutschen Mittelwert von etwa 44 Jahren. In den vergangenen elf Jahren hat sich die Bevölkerung in den Altersgruppen von 20 bis 30 Jahren deutlich erhöht, sie allein macht fast die Hälfte der Zuzüge aus. In diese Altersgruppe fallen für gewöhnlich die in Konstanz eingeschriebenen Studenten.

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Allerdings hat das auf die langfristige Bevölkerungsstruktur kleinere Auswirkungen wie es zunächst scheint. Denn viele Studenten ziehen nach Abschluss der Uni wieder von Konstanz weg, für sie ist die Konzilstadt oft nur eine Durchgangsstation. Genauso ziehen einige junge Leute, die in Konstanz aufgewachsen sind, zum Studieren in andere Städte. Dass 2019 statistisch gesehen jeder vierte Konstanzer in dieser Altersgruppe aus Konstanz weggezogen ist, ist deshalb wenig verwunderlich.

Doch die Fortzüge junger Leute aus Konstanz nehmen zu. Und das hat Folgen für die gesamte Altersstruktur der Stadt. Denn damit ziehen auch solche Menschen weg, die bereit wären, eine Familie zu gründen. Und die Anzahl der Geburten innerhalb einer Stadt ist wichtig für die Altersstruktur. Ziehen mehr Mütter oder Frauen im gebärfähigen Alter aus Konstanz weg, als herziehen, fehlt langfristig der Nachwuchs in Konstanz.

Konstanzer leben immer länger

Ein anderer wesentlicher Aspekt, der zur Alterung der Konstanzer Gesellschaft führt, ist die hohe Lebenserwartung für die Bewohner der größten Stadt am Bodensee. Die lag im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2017 in Konstanz mit 84,7 Jahren für Frauen und 80,1 Jahren für Männer über dem Wert für Baden-Württemberg.

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2022 liegt die Lebenserwartung vermutlich nochmal etwas höher. Laut Vorausrechnungen des Statistischen Landesamts soll das durchschnittliche Alter in den kommenden 20 Jahren im Landkreis Konstanz um ein Jahr zunehmen. Laut Statistischem Landesamt gehört der Landkreis zu den zehn Kreisen mit der längsten Lebenserwartung für Neugeborene in Baden-Württemberg. Bis zum Jahr 2050 könnte sich die Zahl der Hochbetagten nochmals mehr als verdoppeln, vermutet das Amt.