Auswahl einiger Konstanzer Wohnungsbau-Projekte, die im neuen Jahr abgeschlossen, fortgeführt oder erst noch realisiert werden.
Hier ziehen 2022 die ersten Mieter oder Eigentümer ein
Im ersten Quartal des neuen Jahres, zwischen Januar und März, wird das Mehrfamilienhaus der Wobak in der Wollmatinger Straße 31 bezugsfertig sein, wie die Konstanzer Wohnungsbaugesellschaft auf SÜDKURIER-Anfrage mitteilt. Das zwischen dem ebenfalls durch die Wobak bebauten Zähringerhof und der Straße Am Briel gelegene Gebäude zählt 20 Mietwohnungen, von denen 16 geförderte Sozialwohnungen sind.
Ebenfalls fertig gebaut wird 2022 der Wohnkomplex Laubenhof. Die ersten Eigentümer werden ihre Wohnungen an der Unteren Laube laut LBBW Immobilien im Sommer beziehen. Die Arbeiten sollen im Herbst abgeschlossen sein. Der Laubenhof zählt insgesamt 126 Eigentumswohnungen, 20 Prozent der Fläche wird gefördert, muss also zu einem deutlich günstigeren Preis verkauft werden. Zehn Prozent der Wohnfläche ist preisgedämpft.

Das Bauprojekt hatte immer wieder in der Kritik gestanden, unter anderem wegen der hohen Preise für die Eigentumswohnungen. Ursprünglich sollten die Arbeiten am Laubenhof bereits Ende 2021 abgeschlossen sein. Gründe für die Verzögerung sind laut LBBW Immobilien archäologische Grabungen auf dem Gelände und der komplizierte Rückbau des einstigen Vincentius-Krankenhauses. Zudem sei es wegen der Corona-Pandemie zu Ausfällen und Lieferengpässen gekommen, wie LBBW Immobilien Ende Dezember auf SÜDKURIER-Nachfrage erklärte.
Hier starten die Bauarbeiten für neuen Wohnraum
Die Spitalstiftung Konstanz rechnet damit, dass die Bauarbeiten am Weiherhof im Frühjahr 2022 beginnen und zwei Jahre dauern werden. Auf dem zwischen Businesspark, Max-Stromeyer-Straße und Bahnlinie gelegenen Areal im Stadtteil Petershausen-West sollen 144 Wohneinheiten sowie ein Pflegeheim der Spitalstiftung mit 86 Plätzen entstehen. Eigentümer bei diesem Projekt sind zu 76 Prozent private Investoren, darunter die Businesspark GmbH, und zu 24 Prozent die Spitalstiftung. 70 Prozent der Wohnungen sollen ohne Preisbindung entstehen, 30 Prozent zur preisgedämpften Miete.
In der zweiten Jahreshälfte soll dann der Bau gleich mehrerer Projekte der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wobak starten. Im dritten Quartal sind es die Ortsmitte Litzelstetten und Ortsmitte Dingelsdorf genannten Neubauten in den beiden Konstanzer Ortsteilen. In Litzelstetten sollen laut Wobak 15 Mietwohnungen und in Dingelsdorf 18 Miet- und zwei Eigentumswohnungen entstehen. Der Bau neuer Wohngebäude dauere in der Regel circa zwei Jahre, die Vermietung beginne frühestens sechs Monate, bevor die Wohnungen bezugsfertig sind, so die Wobak weiter.
Ebenfalls in Litzelstetten soll im vierten Quartal 2022 mit den Arbeiten auf dem Neubaugebiet Marienweg begonnen werden. Auf dem Areal zwischen Martin-Schleyer-Straße, der Straße Zum Purren und Marienweg entstehen laut Wobak 52 Mietwohnungen, davon 42 als geförderter Wohnungsbau. In Dettingen wiederum soll der Bau der Wobak-Häuser auf dem Neubaugebiet Brühläcker starten. Alle der 30 geplanten Wobak-Wohnungen werden gefördert.

Die Wobak betont auf Anfrage, dass sich die für Ende 2022 vorgesehenen Baustarts gegebenenfalls auf Anfang 2023 verschieben können. Das hänge unter anderem von den Kapazitäten des Baumarktes ab. Von einer möglichen Verzögerung betroffen sein könnten auch die Wobak-Projekte am Labhardsweg im Stadtteil Paradies mit sechs geplanten Eigentumswohnungen, und an der Brandenburger Straße in Wollmatingen, wo 48 Mietwohnungen – davon 33 gefördert – entstehen sollen.
Hier wird auch 2022 weitergebaut
Und schließlich wird 2022 auf bereits bestehenden Wohnungsbaustellen weitergearbeitet. Etwa am Turm des ehemaligen Telekom-Hochhauses in Petershausen. Dieser soll bis zum Jahreswechsel 2024/25 ein ganz neues Gesicht erhalten und Platz für 97 Eigentumswohnungen unterschiedlicher Größe bieten. Im Zuge der Bauarbeiten wird Mitte Februar der Spielplatz neben dem Hochhaus abgebaut und vorübergehend wenige Meter weiter auf der Gebhardswiese wieder installiert.

Direkt neben dem Turm sind zwei Wohnriegel geplant mit insgesamt 150 Wohnungen, ein Drittel davon als sozialer Wohnungsbau im Handlungsprogramm Wohnen. Hier hängt die zuständige bpd Immobilienentwicklung dem Zeitplan hinterher, wie der SÜDKURIER Ende November bei einem Baustellenrundgang erfuhr. „Wir kommen beim Bebauungsplanverfahren mit der Stadt Konstanz nur mühsam voran“, so ein bdp-Projektverantwortlicher damals.
Weiter gearbeitet wird 2022 auch auf dem ehemaligen Siemens-Areal in Petershausen, wo das Quartier Bücklepark entstehen soll. Jedoch werden derzeit in erster Linie bestehende Gebäude für Büroflächen ausgebaut und saniert. Der geplante Wohnungsbau im Westen des Areals wird voraussichtlich noch nicht starten können, wie aus einer Antwort des Immobilienunternehmens i+R Wohnbau auf SÜDKURIER-Anfrage hervorgeht.
Derzeit befinde man sich „in der Entwicklung von vier Gebäuden für das Handlungsprogramm Wohnen, einem Gebäude für eine Baugruppe und neun Gebäuden für Eigentumswohnungen“, so Andreas Deuring, Leiter Projektentwicklung bei i+R Wohnbau. Parallel dazu werde der Bebauungsplan und Durchführungsvertrag mit der Stadt Konstanz erarbeitet. „Ziel ist ein Beschluss des Bebauungsplans Bücklestraße durch den Gemeinderat im Herbst/Winter 2022“, erklärte Deuring.