2015 studiert Xhavit Hyseni an der Universität Konstanz und engagiert sich in der Studierendenvertretung. Dem Student der Verwaltungswissenschaften fehlte damals ein junges kulturelles Angebot in Konstanz. Deswegen beschließt er, ein Festival für junge Menschen, insbesondere Studierende auf die Beine zu stellen. Unterstützung findet er in seinem Freundeskreis.

Ein Team von Freunden

So findet das erste Festival im Jahr 2015 auf dem Parkplatz Nord der Universität Konstanz statt. Tilo Prautzsch, technischer Direktor der Universität, berichtet von den Anfängen: „Die Idee eines kleinen Festivals für Studierende hat uns gefallen. Wir haben damals Kabel aus der Universität an den Parkplatz Nord verlegt, um für Strom und Wasser zu sorgen.“ Zehn Jahre später arbeiten noch immer viele seiner Freunde an der Organisation des Campus-Festivals mit. Teilweise nehmen sie sich zwei Wochen Urlaub, um dabei zu sein.

Das Festival bietet damals Platz für rund 7000 Besucherinnen und Besucher, hauptsächlich aus Konstanz und der nahen Region. Insgesamt fünfmal, von 2015 bis 2019, findet das Festival auf dem Parkplatz der Universität statt. Als nach der Zwangspause wegen der Corona-Pandemie Veranstaltungen wieder durchgeführt werden können, steht der Uni-Parkplatz wegen anstehender Baumaßnahmen nicht mehr zur Verfügung.

Das Campus-Festival 2016 – damals noch auf dem Gelände der Universität.
Das Campus-Festival 2016 – damals noch auf dem Gelände der Universität. | Bild: Oliver Hanser

Veranstalter wäre gerne an der Universität geblieben

Xhavit Hyseni hat sein Studium inzwischen längst abgeschlossen und seine eigene Veranstaltungsfirma gegründet. So wagt er den Sprung, aus einem kleinen Festival für Studierende ein großes Festival mit deutschlandweiter Strahlkraft zu machen und verlegt das Festival ins Bodenseestadion. Auf die Frage, ob diese Veränderung ein großes Plus für die Veranstaltung ist, erklärt Xhavit Hyseni: „Wir wären lieber weiter an der Universität geblieben, da wir das kleine, familiäre Festival sehr geschätzt haben.“

Hyseni berichtet, dass es ihm wichtig sei, den ursprünglichen Charakter beizubehalten. Es gebe weiterhin vier Bühnen, und verschiedene Gruppierungen der Hochschulen könnten sich mit einem Stand präsentieren. Er freue sich allerdings darüber, dass er jetzt mehr Jugendlichen die Möglichkeit geben könne, an dem Festival teilzunehmen.

Das könnte Sie auch interessieren

Für das Campus geht es jedes Jahr zurück nach Konstanz

Ioannis Tabos, Milena Erni und Gianluca Saverino waren bereits 2015 als Studierende zum Feiern auf dem Campus Festival. Heute sind sie mit einem Stand der Hochschulgruppe „Künstler Kollektiv“ auf dem Gelände vertreten. Ihnen hat die heimelige Atmosphäre früher gut gefallen, es sei ein Fest von Studenten für Studenten gewesen. Sie seien allerdings stolz darauf, dass Konstanz ein solch tolles Festival auf die Beine stellt und schätzen es, dass sie auf ihre Hochschulgruppe aufmerksam machen dürfen.

Valentin Gensheimer und Theresa Blum haben 2015 Architektur studiert. Für das Campus-Festival hatten sie damals die Möbel gegen freien Eintritt gebaut. Heute wohnen sie nicht mehr in Konstanz, kommen aber jedes Jahr wieder nach Konstanz auf das Festival, weil es ihnen so gut gefällt. Früher sei die Atmosphäre familiärer gewesen, aber heute schätzen sie die Top-Acts, die auf einem kleinen Festival nicht aufgetreten wären.