Im Detail steckt noch viel Arbeit, dies machten Vertreter der Verwaltung deutlich. Jeweils einstimmig beschlossen sind auf Initiative der Freien Grünen Liste, des Jungen Forums und der Linken Liste: Verbesserungen für Radfahrer auf der Alten Rheinbrücke, am Zähringeplatz und an der Schwaketenstraße. Der gemeinsamen Antrag, Radfahrer auf der Laube eine gesonderte Spur zur Verfügung zu stellen, fiel im Ausschuss knapp durch.

Alte Rheinbrücke

Zu wenig Platz: Radfahrer sind auf der Alten Rheinbrücke auf den separaten Radweg gequetscht. Den müssen sie sich in beide Richtungen ...
Zu wenig Platz: Radfahrer sind auf der Alten Rheinbrücke auf den separaten Radweg gequetscht. Den müssen sie sich in beide Richtungen teilen. Der Technische Ausschuss ist einstimmig der Meinung, dass den Radfahrern mehr Platz eingeräumt werden muss. Bis Frühjahr oder Sommer will sich die Stadt dem Problem annehmen. | Bild: Claudia Rindt

Radfahrer haben hier zu wenig Platz, darüber waren sich alle Fraktionen einig. Wie im C-Konzept (Sackgasse am Bahnhofsplatz) schon beschlossen, soll eine der Autospuren Radfahrern bereit gestellt werden. Die FGL plädiert dafür, die Beste Lösung zu finden, ob es sich nun um eine westliche oder östliche Spur handle. Auch Heinrich Fuchs (CDU) betrachtet es als sinnvoll, den Radfahrern endlich mehr Platz einzuräumen.

Den aktuellen Radweg betrachtet es als Produkt der „Vergangenheit“. Er geht davon aus, dass sich schnell eine Lösung finden lässt. Stephan Fischer, Verkehrsplaner der Stadt Konstanz, sieht die Notwendigkeit von baulichen Anpassungen. Uwe Kopf, der neue Leiter des Tiefbauamts, trat kräftig auf die Bremse: „Kurzfristig kriegen wir das nicht hin“, sagte er im Ausschuss.

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Erst müssten die Kosten festgestellt werden, beispielsweise für die beiden Ampelschaltungen, die geändert werden müssten. Er hofft, bis Frühjahr oder Sommer, eine „saubere Planung“ hinzubekommen. Priorität habe in jedem Fall der Bahnhofsplatz. Dieser müsse in absehbarer Zeit funktionieren. Erst dann komme die Alte Rheinbrücke.

Der Zähringerplatz

Am Zähringerplatz häufen sich die Konflikte von Fußgängern und Radfahrern. Beide haben zu wenig Platz. Der Technische Ausschuss möchte ...
Am Zähringerplatz häufen sich die Konflikte von Fußgängern und Radfahrern. Beide haben zu wenig Platz. Der Technische Ausschuss möchte dies schnell ändern. Die Stadt sieht die Notwendigkeit umfangreich zu planen. | Bild: Claudia Rindt

Auch hier sind sich die Räte einig: Es muss sich schnell was ändern, zum Wohle der Fußgänger und Radfahrer. Gisela Kusche, Stadträtin der FGL, die gerade an dieser Stelle einen Radunfall hatte, und sich die Schulter brach, stellte fest: „Als Radfahrer trifft man ständig auf die Situation, dass es zu eng und zu voll ist.“ Am Zähringerplatz komme es ununterbrochen zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern. Dies habe mit der Straßenführung dort zu tun.

Die FGL, das Junge Forum und die Linke Liste legten ein Konzept vor, das die Radfahrer bevorzugt. „Ja, das hat Nachteile für andere, aber das ist die Konsequenz der Radfahrstadt“, sagte Gisela Kusche (FGL). Heinrich Fuchs (CDU) schlug vor, einen Kreisverkehr an der Stelle in Erwägung zu ziehen. Wie alle anderen Vertreter der Fraktionen war er der Meinung, dass für Radfahrer und Fußgänger schnell etwas gemacht werden müsse. Er hat allerdings auch die anderen Verkehrsteilnehmer im Blick: „Es sollte funktionsfähig bleiben.“ Auch Johann Hartwich (FDP) brachte diese Idee eines Kreisverkehrs ein. Er sieht schwarz, wenn er auf den Zähringerplatz blickt: „Seit neun Jahren ist da nichts passiert.“

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Uwe Kopf vom Tiefbauamt der Stadt Konstanz sieht die Probleme: „Mit jeder Veränderung nehmen wir einem anderen Verkehrsteilnehmer was weg.“ Er stellte eine geplante Ampelsimulation für Dezember in Aussicht. Er geht davon aus, dass der ganze Platz neu überplant werden muss. Derzeit sei die Lage alles andere als ideal, aber rechtlich nicht angreifbar. Ein Kreisverkehr, so ist es überzeugt, werde der Komplexität der Kreuzung nicht gerecht. Er schlug vor, Geld in den Haushalt einzustellen, damit die Stadt sauber planen könne.

Schwaketenstraße

Alle im Technischen Ausschuss sind sich einig, dass auf der Straße dem Radverkehr mehr Raum zur Verfügung stehen muss. Die Stadt verfolgt das Ziel, die Straße komplett zur Tempo-30-Zone auszuweisen. Um allerdings baulich nicht all zu viel verändern zu müssen, hofft sie diesen Weg mit Hilfe des Lärmaktionsplans zu erreichen.

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Nach Angaben des Verkehrsplaners Stephan Fischer könnte noch gut ein Jahr ins Land gehen, bis die Werte belastbar sind. In der Folge sollen die Radfahrstreifen deutlich verbreitert werden. Gisela Kusche für die FGL bemängelte, dass die Radspuren teilweise nur 1,20 Meter breit sind, obwohl es sich um einen Schulweg handle. Jürgen Ruff (SPD) geht davon aus, dass bis spätestens Mitte 2021 die Daten des Lärmaktionsplans vorliegen.

Laube

Die FGL, das Junge Forum und die Linke Liste hätten gern auf der Laube (stadtauswärts) eine Spur für den Radverkehr zur Verfügung gestellt. Im Ausschuss scheiterte das Projekt aber knapp mit sieben zu sechs Stimmen.

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