Auch fast zwei Monate nach einer überraschenden Ankündigung des Ministers ist nicht klar, wer sich künftig um die B33 bei Allensbach kümmert: wie bisher das Regierungspräsidium oder die Planungsgesellschaft Deges? Verkehrs-Ressortchef Winfried Hermann hatte Anfang September im SÜDKURIER-Interview überraschend erklärt, er lasse prüfen, ob das Projekt an die Deges geht. Das würde eine weitgehende Entmachtung des Regierungspräsidiums bedeuten. Pikantes Detail dabei: Mit der Freiburger (Landes-) Behörde hatte der (Landes-) Minister zuvor offenbar nicht über die Option gesprochen.
Mit der Deges hat das Land gute Erfahrungen gemacht. So brachte sie nach Jahrzehnten die B31-Umgehung für Friedrichshafen zur Vollendung. Nun soll die Deges, eine Art Projektgesellschaft in Besitz von Bund und Ländern, auf der anderen Seeseite auch weitere noch bestehende Flaschenhälse beseitigen, unter anderem die Staufalle Hagnau. Für die Projekte im Kreis Konstanz ist es dagegen komplizierter. Das geht aus der Antwort des Ministeriums an Hans-Peter Storz hervor. Der Singener SPD-Landtagsabgeordnete kümmert sich in besonderer Weise um das Projekt.

Wie der Antwort des Verkehrsministeriums weiter zu entnehmen ist, sind zwar Stand Oktober beim Regierungspräsidium Freiburg 12,5 Stellen für Ingenieure unbesetzt. In den anderen drei Regierungspräsidien sieht es nicht besser aus. Daher werde man im Oktober landesweit erste Projekte an die Deges übertragen, was im Fall der B31 bereits geschehen ist. Über weitere Vorhaben werde „zu einem späteren Zeitpunkt gesondert entscheiden“, heißt es dazu.

Jetzt gehen die Bauarbeiten wieder sichtbar voran
Für die Autofahrer gibt es unterdessen an der Jahrzehnte-Baustelle weitere spürbare Veränderungen. Die Allensbacher können schon jetzt nicht mehr wie früher über die Kaltbrunner Straße direkt in Richtung Gewerbegebiet fahren, sondern müssen einen kleinen Umweg über die B33 nehmen. Am Montag, 30. Oktober, sollen nun auch die Bauarbeiten für die Umleitungsstecke für den Tunnel Hegne beginnen. Bis Weihnachten soll dann auch die kurvige Berg- und Talbahnfahrt zwischen Allensbach und dem Tunnel Waldsiedlung Vergangenheit sein.