Das Büllefest der Gemeinde Moos lockte am Sonntag mehrere tausend Besucher in den Teilort Weiler. Dort fand in diesem Jahr das traditionelle Herbstfest rund um die rote und weißfleischige Zwiebel statt (siehe Kasten). Den regelmäßig großen Publikumsandrang stellte die Landtagsabgeordnete der Grünen, Nese Erikli, während der Eröffnung um zehn Uhr heraus: „Es ist schon erstaunlich, dass eine kleine rote Knolle so viele Menschen anlockt“, stellte sie fest.
Bürgermeister Patrick Krauss, der das Fest zum ersten Mal nach seiner Wahl eröffnete, machte seinerseits auf den ökologischen Wert der heimischen Zwiebel aufmerksam: „Die Bülle ist ein nachhaltiges Produkt, das vor Ort produziert wird und keine weiten Wege benötigt“, sagte er. Die wiederum nehmen manche Besucher offenbar für das Büllefest in Kauf. Auf den weitläufigen Parkflächen am Ortsrand von Weiler konnte man einige Fahrzeugkennzeichen sehen, die auf die überregionale Bekanntheit der Höri-Bülle schließen ließen.

40 Stände von Produzenten oder örtlichen Vereinen boten beim Fest zahlreiche Produkte rund um die beliebte Knolle an. Das reicht von Speisen wie Bülledünne, Büllesuppe oder Büllebrot, bis hin zu den beliebten Büllezöpfen und anderen landwirtschaftlichen Produkten, die auf der Höri produziert werden.
Die Vereine verstehen es prächtig, das heimische Gemüse schmackhaft zuzubereiten. Dazu gehört unter anderem der „Club kochender Männer“ aus Weiler, der jedes Jahr zum Büllefest über 300 Liter Büllesuppe zubereitet und verkauft. Auch sonst sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. An manchen Ständen wird das Lebensmittel als Dekorationsobjekt in Szene gesetzt.
Zünftig ging es wie gewohnt am Stand aus der Partnerstadt Le Bourget du Lac zu. Der Partnerschaftsverein ist seit seiner Gründung vor 23 Jahren auf dem Büllefest vertreten und die Gäste aus den Savoyen verkaufen dort seither ihre Spezialitäten wie Wein, Käse und Wurst. Auch andere Stände haben längst ihre Stammgäste auf dem Büllefest gefunden.
So mancher Besucher, der die Bülle für den eigenen Haushalt käuflich erwerben wollte, kam am Sonntag möglichst früh nach Weiler, um rasch die Einkäufe zu erledigen und dann vor dem größten Publikumsansturm wieder das Fest zu verlassen. Denn spätestens zu Mittagszeit herrscht drangvolle Enge. Das war auch in diesem Jahr nicht anders.

Die Bülle
Die Höri-Bülle ist seit wenigen Jahren mit einer regionalen Herkunftsbezeichnung geschützt. Seit dieser Aufwertung ist die Wertschätzung der milden Zwiebel noch einmal angestiegen, was auch die Produzenten der Bülle angenehm zu spüren bekommen. Die im Jahr 2013 auf gerade einmal 2,5 Hektar angebaute Bülle hat sich nicht nur im Preis stabilisiert, sondern wird mittlerweile auf einer mehr als dreimal so großen Anbaufläche auf der Höri und in Bohlingen angebaut.