Das 1903 gebaute Iznanger Rathaus ist nicht nur Überbleibsel aus der Vergangenheit und erinnert an die Zeit, als Iznang noch eine eigenständige Gemeinde war. Sondern das Gebäude ist auch wichtig für die heutige Dorfgemeinschaft, schließlich steht es Vereinen als Veranstaltungs- und Lagerort und Flüchtlingen als Wohnraum zur Verfügung.

Damit das alte Rathaus weiter genutzt werden und in seiner alten Pracht erstrahlen kann, wird das Gebäude seit einiger Zeit umfangreich saniert. In der Vergangenheit wurden unter anderem historische Lampen für die Außenbeleuchtung angebracht, es wurden beim Fachwerk faule Stellen durch neues Holz ersetzt, Sandsteinflächen saniert und außerdem das Bürgerhaus neu bemalt. Bei letzteren Maßnahmen orientierte man sich am Original-Anstrich, der in der Vergangenheit mehrmals übermalt und verändert worden war. Wie jüngst im Gemeinderat erläutert wurde, soll nun noch eine wichtige Arbeit im Inneren des Gebäudes folgen: die Erneuerung der Küche.

Was geplant und warum ein Notenschrank so wichtig ist

Planerin Monika Kiesling vom Architektenbüro Poth gab eine Übersicht, was noch erledigt werden soll. Die Liste ist lang: So solle die Küche nicht nur erneuert, sondern zudem erweitert werden. Dafür werde eine Eckbank entfernt und die Küchenzeile verlängert. „Die Theke bleibt aber für die Festlichkeiten“, erklärte sie. Außerdem werde der bestehende Schrank überarbeitet und ein neuer Schrank hinzugefügt – in diesem soll der Chor seine Notenblätter lagern können.

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Aktuell lagere der Chor diese nämlich noch in einem Schrank im Saal, dort müsse das Möbelstück aber immer entfernt werden, wenn Feierlichkeiten stattfinden. Wie Bürgermeister Patrick Krauss mitteilte, habe man mit den Vereinen vorab abgesprochen, welche Einrichtungsgegenstände nötig seien. „Da war der Notenschrank sehr wichtig.“

Küche soll für alle Eventualitäten nutzbar sein

Weiter werde in der neuen Küche ein Getränkekühlschrank eingebaut und daneben sei eine Platte geplant, die weggeklappt werden kann. So könne der Bereich nicht nur als Arbeitsfläche genutzt werden, alternativ könnten dort auch Kisten gestapelt oder ein zweiter Kühlschrank aufgestellt werden. Und es brauche einen neuen Geschirrspüler und neben dem Spülbecken ein gesondertes Handwaschbecken. Zudem sollen Boden und Beleuchtung erneuert werden, erklärte Bürgermeister Patrick Krauss. Hier sollen noch Kosten für einen neuen Boden im Saal des alten Rathauses angefragt werden.

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Wie Monika Kiesling außerdem erklärte, werde auch die Warmwasserversorgung in der neuen Küche überarbeitet. Bisher sei sie an das Warmwassernetz der Gemeinde angeschlossen gewesen. „Das würden wir aber nicht mehr machen“, so Kiesling. Stattdessen sei ein kleiner Boiler angedacht. Das würde die Salmonellengefahr reduzieren, so Kiesling, denn die Wasserleitungen werden im alten Rathaus Iznang nicht häufig benutzt. Mit dem Boiler sei es möglich, immer genau dann Warmwasser zu produzieren, wenn es benötigt wird.

Gemeinderat macht sich Sorgen um die Finanzen

Gemeinderat Uwe Renz (Wir für Moos) zeigte sich allerdings besorgt ob der nötigen Finanzen. Er wollte wissen, ob die Küchenerneuerung im Rathaus nicht zurückgestellt werden könne, bis die Küchenerneuerung in der Grundschule Weiler abgeschlossen sei – und feststehe, wie viel das Projekt dort schlussendlich genau kosten. „Ich denke, da kommt noch das ein oder andere böse Erwachen“, befürchtete er. Seine Sorge: Dass die Ausgaben insgesamt den Haushalt belasten.

Bürgermeister Patrick Krauss gab jedoch Entwarnung und betonte die Notwendigkeit der Maßnahme im alten Rathaus. Die sei in den Bauplan eingetaktet, außerdem seien alle Ausgaben „in den Haushalt reinkalkuliert“. Schon in der Diskussion um die Küchenerneuerung in der Grundschule hatte er erklärt, dass für den Ernstfall auch mit finanziellen Puffern gerechnet worden sei. Außerdem hatte er in der Vergangenheit für die Sanierung des alten Rathauses von Gesamtkosten in Höhe von rund 526.000 Euro gesprochen.

Schlussendlich stimmte der Gemeinderat einstimmig für die Vergabe der Arbeiten für die neue Küche zu einem Preis von 31.900 Euro. Drei weitere Angebote hatten preislich – wenn zum Teil auch nur minimal – darübergelegen.