An diese Situation dürften sich Bootsbesitzer noch gut erinnern: Niedrigwasser beendete im vergangenen Sommer die Saison für viele von ihnen so früh wie sonst nie. Der Wasserstand war einfach nicht mehr tief genug. Betroffen war auch der Hafen Moos. Um Abhilfe zu schaffen, hatte die Gemeinde laut Uwe Koch vom Segelclub Moos schon damals zugestimmt, den Hafen aussaugen zu lassen, um die von der Aach eingespülten Sedimente zu entfernen und so mehr Tiefe zu gewinnen.
Nun ist es bald soweit: Die Gemeinde Moos darf nach einer Genehmigung durch die Untere Wasserbehörde ihren Hafen ausbaggern. Die wasserrechtliche Erlaubnis schließt auch das Einvernehmen der höheren Naturschutzbehörde mit ein, womit gleichzeitig auch der Bereich im Landungssteg in Iznang vertieft werden kann. Das anfallende Material darf zudem in dem bereits vorhandenen Schlammpolder, der unweit des Mooser Hafenbeckens am Radweg Richtung Iznang existiert, gelagert und ausgetrocknet werden.
Große Menge an Schlamm erwartet
Weil das beauftragte Ingenieurbüro davon ausgeht, dass der ausgebaggerte Schlamm mit geschätzten 6500 Kubikmetern sehr hoch ausfällt, muss der Damm des Polders noch etwas erhöht werden.
Der Schlamm soll mittels eines Absaugschiffes vom Boden entfernt werden. In Moos werden sowohl der alte als auch der neue Hafen mit dieser Methode ausgebaggert. In Iznang sehen die Planungen lediglich einen Bereich zwischen dem Landungssteg (auf beiden Seiten) und dem Ufer vor. Davon unberührt bleibt das Bojenfeld in Iznang. „Das ist ein geschützter Bereich“, erklärte Bürgermeister Patrick Krauss in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Gesamtkonzept gefordert
Aus Sicht von Frank Riester (UWV) geht die Maßnahme nicht weit genug, wie er in der Sitzung bemängelte: „Wir müssen auch den Klimawandel mitdenken. Wir brauchen ein Gesamtkonzept“, mahnte er vor dem Hintergrund der Kosten für die Bootseigner an. Die Aktion wird laut den Schätzungen rund 433.000 Euro kosten, die auf die Liegeplatzinhaber umgelegt werden müssen. Darin eingerechnet sind noch nicht die Kosten des Abtransportes der rund 13.000 Tonnen Material, die durch das Ausbaggern anfallen werden. Doch die entstehen ohnehin erst in einigen Jahren, nachdem der Schlamm vollkommen ausgetrocknet ist.
Eine erste Ermittlung der Bodenqualität hat zumindest ergeben, dass es sich nicht um Schlamm handelt, den man gesondert entsorgen muss. Umgesetzt werden muss die Maßnahme zwischen Mitte September und Ende Oktober. Damit die Verwaltung die Arbeit zügig vergeben kann, hat sich Bürgermeister Patrick Krauss vom Gemeinderat die Erlaubnis erteilen lassen, die Vergabe bis zu 500.000 Euro ohne weitere Rücksprache vornehmen zu dürfen.