Künftig werden im Mooser Hafen zwei Solarboote ihren Liegeplatz haben. Mehr Solarboote liegen am Bodensee sonst nirgends in einem Hafen. Zu der Kuriosität kommt es, nachdem ein junges Unternehmen aus fünf Beteiligten angefragt hatte, ob es ein kürzlich erworbenes Solarboot dort festmachen darf.
Aus Sicht der Unternehmer drängt sich der Mooser Hafen aus mehreren Gründen auf: „Hier gibt es das Solarsegel und bereits ein anderes Solarboot“, sagte Pascal Schuhmacher, einer der fünf Beteiligten in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Hinzu kommt, dass die Inhaber des Unternehmens selbst alle aus der Gemeinde Moos stammen. Mit dem Solarboot, das Platz für zehn Personen bietet, sollen touristische und naturkundliche Ausfahrten sowie Charterfahrten angeboten werden.
Anfrage sorgt für Diskussionen
Im Gemeinderat hatte sich bei dem Tagesordnungspunkt eine Diskussion darüber entwickelt, ob es zulässig sei, dem Unternehmen einen Liegeplatz zu geben, während andere private Interessenten seit Jahren vertröstet werden müssten.
„Ich habe Riesenbauchschmerzen mit allen, die schon lange auf der Warteliste stehen“, sagte Karlheinz Bölli von der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV). Bürgermeister Patrick Krauss stellte jedoch klar, dass „wir niemandem etwas wegnehmen“. Es würde allenfalls ein Gastliegeplatz weniger im Hafen von Moos bedeuten und insofern die angesprochenen Liegeplatzinteressenten nicht berühren.
Eine touristische Attraktion unterstützen
Zudem könnte man auf diese Weise ein einheimisches Unternehmen unterstützen, das im besten Fall auch noch das touristische Angebot der Gemeinde erweitern würde. Nach Aussage anderer Solarbootbetreiber könnten diese die Nachfrage nach Ausfahrten auf dem Untersee bisher nicht abdecken. Insofern gehen alle Beteiligten von einem Erfolg des Geschäftsmodells aus.
Am Ende hat das Gremium der Anfrage zugestimmt und damit den Antragstellern gestattet, das Solarboot in Moos festzumachen. Der Liegeplatz wird für die Dauer von zwei Jahren auf Probe vergeben.
