Vermieter und Mieter in Moos, Gaienhofen und Öhningen haben ab sofort ein Instrument zur Hand, wenn es darum geht, die Miethöhe zu bestimmen.

Die Gemeinden haben mit Radolfzell, Bodman-Ludwigshafen, Mühlingen und Stockach eine Kooperation geschlossen, um bei der Ermittlung des qualifizierten Mietspiegels in den Genuss von Fördermitteln des Landes zu bekommen. Ab sofort liegt der Mietspiegel nun vor und kann auf den Internetseiten der Kommunen abgerufen werden, wie in der jüngsten Ratssitzung in Moos erläutert wurde.

Umfrage im Herbst 2021

Der qualifizierten Mietspiegel 2022 wurde auf der Grundlage einer repräsentativen Mieterumfrage aufgestellt. Er basiert auf 1171 Datensätzen, die im Zeitraum von Oktober bis November 2021 bei zufällig ausgewählten mietspiegelrelevanten Haushalten im Projektgebiet schriftlich erhoben wurden.

Er wurde unter Anwendung der Regressionsanalyse, einem wissenschaftlich anerkannten statistischen Verfahren, erstellt. Die Datenerhebung, die Auswertung der gewonnenen Daten und die wissenschaftliche Bearbeitung erfolgte durch das EMA-Institut für empirische Marktanalysen im bayrischen Sinzing.

Nur eine „Orientierungshilfe“

Projektleiter Oliver Trinkaus stellte klar, dass es sich bei dem Mietspiegel „um keinen fixen Wert“, sondern lediglich um eine „Orientierungshilfe“ handle. „Auf dem freien Markt haben sie Spielraum“, führte er weiter aus. Ohnehin werden bei der Erhebung ausschließlich Bestandsmieten der vergangenen sechs Jahre zugrunde gelegt. Sie liegen nach seiner Aussage rund „20 bis 30 Prozent unter den Angebotsmieten“, wie er sagte.

Generell wohnen auf der Höri deutlich weniger Menschen zur Miete, als in Städten. So liegt der Wert in Moos bei 33 Prozent, in Radolfzell auf dem bundesweiten Mittel von 52 Prozent. Der qualifizierte Mietspiegel wird in zwei Jahren fortgeschrieben und in vier Jahren neu ermittelt.