Die Parksituation in den Ortsteilen von Moos und Iznang bereitet der Gemeinde seit Jahren Kopfzerbrechen. Vor allem in den Sommermonaten, wenn zahlreiche Touristen auf die Höri strömen, stöhnen die Einwohner über mangelnden Parkraum und zunehmenden Parksuchverkehr. Dabei sind sie es mitunter selbst, die die Situation verschärfen. Wie jetzt bei einer ersten Bürgerbeteiligung zum Thema im Bürgerhaus Moos deutlich wurde, parkt so mancher Einheimische sein Fahrzeug im öffentlichen Parkraum, obwohl er auf dem eigenen Grundstück sogar den dafür vorgesehenen Platz besitzt.

Wo drückt der Schuh?

Obwohl das Thema praktisch jeden Verkehrsteilnehmer in der Gemeinde etwas angeht und es daher auch immer Gegenstand von Diskussionen ist, waren bei dem ersten Termin lediglich rund 30 Bürger zugegen. Für die fachliche Begleitung und Koordination der Veranstaltung hatte die Gemeinde das Fachbüro Rapp aus Freiburg engagiert, das nach eigener Aussage zahlreiche Verkehrsprojekte in Süddeutschland begleitet und umgesetzt hat. „Wenn sie in einer Tempo 30-Zone geblitzt wurden, dann sind wahrscheinlich wir dafür verantwortlich“, scherzte Wolfgang Wahl von der Rapp AG in diesem Zusammenhang.

Das könnte Sie auch interessieren

In der ersten Bürgerbeteiligung sollte es darum gehen, ergebnisoffen die Anregungen und Wünsche der Bürger zu sammeln. „Wir wollen wissen, wo der Schuh drückt“, erklärte Wahl das Vorgehen. Um sich selbst ein Bild von der Situation machen zu können, hatte das Fachbüro in einer Bestandsanalyse vor Ort ermittelt, wie sich das Parkproblem tatsächlich darstellt. An einem Julitag war man dazu in Moos unterwegs und hatte festgestellt, dass es zumindest formal ausreichend viele Parkplätze gibt.

„Wir brauchen Parkgebühren“

„Wir haben an vielen Tagen genug Plätze und an wenigen zu wenig“, stellte Wolfgang Wahl fest. Gleichzeitig wird aber an verschiedenen Stellen unrechtmäßig geparkt. Auch die Beschilderung, die mitunter nicht einmal mehr der Straßenverkehrsordnung genügt, wurde dabei wahrgenommen.

Der Gemeinderat hatte sich aufgrund der zahlreichen Beschwerden aus der Bürgerschaft für ein Parkraumkonzept entschieden, an dessen Ende durchaus eine Parkraumbewirtschaftung stehen könnte. Bürgermeister Patrick Krauss machte keinen Hehl daraus, dass er eine solche Lösung favorisieren würde. „Wir brauchen Parkgebühren“, sagte er, nicht ohne gleichzeitig zu erwähnen, dass das damit erwirtschaftete Geld allen Bürgern der Gemeinde zugute kommt: „Die Mittel werden zur Steigerung der Lebensqualität benutzt“, führt er aus.

Wolfgang Wahl von der Rapp AG
Wolfgang Wahl von der Rapp AG | Bild: Jarausch, Gerald

Wünsche werden nun ausgewertet

Dazu zählte Krauss unter anderem das von der Gemeinde ermöglichte Ein-Euro-Ticket für Fahrten mit dem öffentlichen Personen-Nahverkehr. Gleichzeitig ließ er wissen, dass man nicht daran interessiert sei, „das Parken an der Straße zu verhindern“, wie er sagte. „Aber man muss es regeln und überwachen“, sagte der Bürgermeister weiter.

Das könnte Sie auch interessieren

An Stellwänden konnten die Besucher anschließend ihre Wünsche und Anregungen für die beiden Ortsteile anheften. Gleichzeitig hatte das Fachbüro einige Prämissen formuliert, die von den Bürgern mittels eines Punktesystems bewertet wurden. Ein erster Blick darauf ließ laut Wolfgang Wahl zumindest „keine drastischen Maßnahmen notwendig erscheinen“, wie er befand. Sämtliche Wünsche und Anregungen werden nun von der Rapp AG ausgewertet und berücksichtigt, bevor sie in die mögliche Umsetzungen gehen.

Ein Bürger bewertet die Prämissen des Parkraumkonzeptes.
Ein Bürger bewertet die Prämissen des Parkraumkonzeptes. | Bild: Jarausch, Gerald