Manchmal beginnt der Wahlkampf, noch bevor der Wahlkampf begonnen hat. In der Gemeinde Mühlingen hat der große Wunsch eines Mitbürgers, für den Gemeinderat kandidieren zu wollen, zu einer neuen Liste geführt: die Dritte Liste. Und auf dieser steht nur ein Name: Marc Bettini. Zwei Listen gab es in Mühlingen immer, die CDU und die Freien Wähler. Auf der CDU-Liste wäre auch gerne Bettini aus dem Ortsteil Zoznegg gestanden. Er war bisher im Ortschaftsrat aktiv und wollte nun für den Gemeinderat kandidieren.

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Doch lief dies nicht ganz so wie geplant. Zuerst war auf der CDU-Liste ein Kandidat zu viel aufgenommen und auch gewählt worden. Daraufhin habe es eine zweite Nominierungsveranstaltung gegeben, bei der es um die Platzierung auf der Liste ging. Dieser Kampf vor dem eigentlichen Wahlkampf führte letztlich dazu, dass er einfach auf einer dritten Liste kandidiert.

Dritte Liste wird mit Freude gesehen

Die hierfür notwendigen Unterstützerunterschriften hatte er in der geforderten Anlage beigefügt. Der Vorsitzende des Wahlausschusses, Manfred Wittig, freut sich nicht nur über die historisch einmalige dritte Liste, sondern auch über so viele Personen, die sich der Wahl stellen wollen. „Wir haben auch eine gute Altersmischung. Schön, dass man sieht, dass auch jüngere Jahrgänge dabei sind.“

Der Gemeindewahlausschuss tagte auch in der vergangenen Woche in der Gemeinde Mühlingen, um die eingereichten Wahlvorschläge der ...
Der Gemeindewahlausschuss tagte auch in der vergangenen Woche in der Gemeinde Mühlingen, um die eingereichten Wahlvorschläge der eingereichten Listen zu überprüfen und im Anschluss zuzulassen. | Bild: Doris Eichkorn

Während der Sitzung des Gemeindewahlausschusses prüfte Wittig unter den Augen diverser anwesender Vertrauensleute die eingereichten Listen für die anstehende Kommunalwahl am 9. Juni. Die Systematik war bei allen drei Listen formal dieselbe.

„Alle Listen wurden fristgerecht eingereicht. Es gab keine Mängel, welche zur Zurückweisung des Wahlvorschlages geführt haben. Auch keine Beanstandungen, die zur Streichung einzelner Bewerber geführt haben“ so Mühlingens Hauptamtsleiterin Linda Stöhr, welche den formalen Ablauf der Sitzung im Blick hatte.

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„Wir haben die Wählbarkeit der Bewerber überprüft“, so Stöhr und es habe auch keinerlei Beanstandungen gegeben. Im Anschluss erfolgte dann bei jeder Liste eine Abstimmung über die Zulassung des Wahlvorschlages, welche jeweils einstimmig für eine Zulassung sprach.

Mit Blick auf den Wahltag wurde auch über die Unterbrechung der Ergebnisermittlung am Wahlabend selbst informiert: Da die Europawahl Vorrang hat, müssen die Kommunalwahl-Ergebnisse warten.