Die Gemeinde Öhningen erhöht die Gebühren für ihre drei Kindergärten pauschal um 3,9 Prozent für das kommende Kindergartenjahr 2022/23. Das ist das Ergebnis der jüngsten Gemeinderatssitzung. Auch die Essens-Entgelte der Kindertagesstätte Öhningen werden um 50 Cent erhöht. Das Essensgeld liegt rund 35 Prozent unterhalb der Kosten für die Herstellung der von der Gemeinde selbst zubereiteten Speisen.
Eltern übernehmen zehn Prozent der Gesamtkosten
Pro Jahr kostet die Kinderbetreuung in Öhningen, Schienen und Wangen rund 1,6 Millionen Euro. Etwas mehr als die Hälfte stemmt die Höri-Gemeinde aus eigenen Finanzmitteln. Das Land gibt einen Zuschuss von 38 Prozent. Zehn Prozent der Gesamtkosten übernehmen die Eltern. Das ist die Hälfte der gemeinsamen Empfehlung der Kirchen und kommunalen Landesverbänden.
Nun steigen aber die Ausgaben: Seit April wurden die Tariferhöhungen für das Personal in Höhe von 1,4 Prozent umgesetzt. Zudem erhalten Erzieher und Erzieherinnen weitere Zulagen und mehr arbeitsfreie Tage. „Allein dieses Paket frisst die Erhöhung der Entgelte um 3,9 Prozent wieder auf“, so Kämmerer Sven Leibing in der Sitzung. Weitere mögliche Sachleistungen für die Kindergärten blieben in der Berechnung unberücksichtigt.
Modell sieht 20 Prozent Beteiligung vor
Öhningen wendet bei der Berechnung der Kindergarten-Entgelte das baden-württembergische Modell an. Das heißt: Alle Kinder im Haushalt unter 18 Jahren finden sich in der Berechnung wieder. Grundsätzlich legt das Modell jedoch nahe, dass Eltern eine 20-prozentige Beteiligung an den Kosten übernehmen sollen. Davon liegt die Gemeinde jedoch weit entfernt.
Der Anteil der Eltern an den Betriebskosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro liegt bei nur 160.000 Euro – also zehn Prozent. Die Gemeinde Öhningen bleibt mit ihrer Erhöhung noch 20 Prozent unter den vom Gemeindetag empfohlenen Entgeltsätzen, erläuterte Leibing die Kostenberechnung aus den Vorgaben des Gemeinderats.
Regelmäßige Erhöhung ist nötig
„Wir möchten Bürgern nicht mehr aus der Tasche ziehen“, so Bürgermeister Andreas Schmid. Doch wenn man in der jetzigen Situation vom Rhythmus regelmäßiger Erhöhung abweicht, dann bestehe die Gefahr, dass später größere Sprünge auf die Eltern zukommen würden, erläuterte Andreas Schmid.