Das Projekt der „Grünen Mitte“ in der Ortschaft Öhningen ist in zwei Teile gegliedert: In die Gestaltung des Klosterplatzes und in den Bau einer Wohnanlage in der Poststraße auf einem gemeindeeigenen Grundstück. Diese Anlage war als ein Mehrgenerationen-Wohnen anvisiert. Wegen mangelndem Rückhalt in der Gemeinde nahm der Gemeinderat vergangenen Herbst Abschied von dieser Idee. Ein Workshop aus Bürgern und Gemeinderäten erarbeitete nun Leitlinien und Zielsetzungen für das Projekt „Wohnen für alle“.
Dessen zentrale Leitlinie ist, das Grundstück Bauspekulanten zu entziehen und die Anlage durch Baugenossenschaften oder mit privaten Mitteln inklusive Mietpreisdeckel zu finanzieren. Ferienwohnungen sind bei dem Wohnprojekt ausgeschlossen.
Es soll bezahlbarer Wohnraum entstehen
Der Gemeinderatsbeschluss für das neue Rahmenkonzept in der jüngsten Sitzung kann als Richtlinie für die Vermarktung des gemeindeeignen Grundstücks und als ein Spiegel des Bürgerwillens aufgefasst werden. Es gliedert sich in die Zielgruppen des Wohnprojekts und in die Gestaltung und Nutzung des Geländes.
Es soll weiterhin ein Wohnprojekt für jung und alt bleiben und bezahlbaren Wohnraum bieten – sei es in Miete oder Eigentum. Bei Interessen- Kollisionen während der Planungsphase soll die Bezahlbarkeit des Wohnens priorisiert werden. Im Erdgeschoss der Anlage könnten öffentlich zugängliche Bereiche entstehen – beispielsweise mit medizinischen Praxen und einem Café.
Mit dem entwickelten Rahmenkonzept sei ein guter Kompromiss aus der Projektidee Mehrgenerationen-Wohnen und einem freien Vermarkten gefunden worden, so Bürgermeister Andreas Schmid. Mit dem Konzept könne die Verwaltung nun mit Projektpartnern in Kontakt treten wie auch mit der vom Land geförderten Wohnrauminitiative.
Eines stellte der Bürgermeister klar: Die Gemeinde Öhningen trete nicht als Bauherr auf. Sie könne aber durch Vorgaben Einfluss auf die Rentabilität einer Investition für einen bezahlbaren Wohnraum nehmen.