Landvogt Manfred Knopf brachte es beim Narrenspiegel der Mondfänger Wangen auf den Punkt: „Bei dem Anblick krieg ich Güggelehut!“ Vorausgegangen war pünktlich um 20 Uhr der Einmarsch der Zunftgruppen, angeführt von Zunftpräsident Patrick Willig, in das gallische Dorf in der „Wanghalla“. Für Stimmung sorgten von der ersten Minute an nicht nur die Narren, sondern auch die Zaubertrank-Fläschle, die passend zum Motto „Asterix und Obelix“ auf alle Gäste warteten.
Und natürlich die Narrenmusik, für die der Präsident mit einem Augenzwinkern ein dickes Lob parat hatte: „Das war nicht ganz so schlecht!“ Doch an dem Abend wurde nicht nur gemeinsam gelacht, sondern mit dem Zunftpräsidenten durfte Manfred Knopf in seiner Heimatzunft fünf verdiente Narren mit dem Verdienstorden der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee auszeichnen.
Deftige Witze und Sticheleien
Lustige Dialoge, deftige Witze und viel Eigenlob boten die beiden Ansager Fridolin Massler und Thomas Stark: „Herr, du musst einen super Tag gehabt haben, als du uns erschaffen hast.“ Wie ein roter Faden zogen sich die lustigen Sticheleien in Richtung Nachbargemeinden, so auch bei den Ansagen, durch den Abend.

In seiner Rolle als römischer Kaiser Cäsar stieg Harald Dosch in die Bütt und warf einen kritischen Blick auf das politische, aber auch das örtliche Geschehen. „Das Volk hat genug von diesen Possen“, rief Dosch und zeigte, wie es besser ginge, „wenn ich euch Cäsar wär“. Neckische Spitzen und scharfsinnige Blicke auf das Dorfgeschehen boten zudem die „Mondengel“ Petra Willig, Heidrun Löhle und Corinna Schreiner. Auch wenn dies beim Zunftpräsidenten Verwunderung auslöste: „Seid ihr nicht viel zu alt für die Bühne?“ Sie bewiesen das Gegenteil und boten einen Mix aus witzigen Dialogen und Gesangseinlagen. Darunter war viel Lob für ihr Heimatdorf – und ebenso viele Sticheleien gegen die Nachbargemeinden: „Das schönste an Öhningen ist das Ortsschild Richtung Wangen“.

Fest in Familienhand blieb der Sketch „Nachts im Gewächshaus“, in dem Mitglieder der Familie Stärk in die Rollen einer Hummel und Mimose, eines Kaktus, einer Cannabis-Pflanze und einer Rose schlüpften. In ihrem originellen Sketch überzeugten sie mit ihren kreativen Kostümen und allerlei passendem Witz. „Ich bin gut im Beet“, so die Mimose, während Cannabis in Feierlaune war: „Party: ich bin dabei!“
Alex Ruf und Stefan Baer von den Holzern zogen als reizende ältere Damen mit beißendem Humor in die Halle ein und freuten sich über die vielen schönen Kerle im Publikum. Auf Partnersuche begaben sich die „Singles us‘m Dorf“, dargestellt von einer gemischten Narrengruppe der Zunft. Zur großen Überraschung fanden sich in der Dating-App „Tinder“ allerlei bekannte Gesichter aus dem Dorf und krönten ihren Auftritt mit einem tollen Tanz.

Rückblick auf Jubiläumsabend
Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Thomas Renz, der im Sketch „100 Jahre Musikverein Wangen“ den Jubiläumsabend des Vereins im vergangenen Jahr Revue passieren ließ. Für Begeisterung sorgte sein Talent, verschiedene Personen in Mimik und Sprache ebenso witzig wie trefflich darzustellen. Allen voran Bürgermeister Andreas Schmid, der natürlich Gast des großen Jubiläumsabends war. Sei es seine Körperhaltung, seine Sprache und seine Ausdrucksweise: Nichts entging Thomas Renz und sorgte für Lachtränen im Publikum.

Auch die auf der Höri bestens bekannte Corinna Blondzik-Burgo wurde aufs Korn genommen, vor allem ihr Talent, “minutenlange ohne Luft zu holen schwätzen zu können“. Gemeinsam mit einigen Jungmusikern und Sängerin Annika Renz krönte Renz seinen Auftritt mit einer Gesangs- und Tanzeinlage zu „Bella Italia“.
