2017 wurden sie aus der Taufe gehoben und schreiben seither Erfolgsgeschichte: Die Höri Musiktage feiern ihren fünften Geburtstag. Die Organisatoren Hilde von Massow und Wolfgang Wüster sind ihrem Postulat treu geblieben, junge, begabte Musiker mit neuen Ideen und ein interessiertes Publikum zusammen zu bringen. Und es gelte nach wie vor „das Augustiner Chorherrenstift zu beleben und ein Kulturzentrum mit dem Schwerpunkt Musik zu etablieren“, wie Hilde von Massow erläutert.
Dazu sei eine Stabilisierung der finanziellen Förderung nötig, die von reiner Projektförderung in institutionelle Förderung münden müsse: „Wir müssen an unser Alter denken und hoffen, dass ein engagierter Kulturmanager in Zukunft unsere Aufgaben übernehmen und das Fünfjährige zur Startrampe für das Kulturzentrum werden kann“. Die Höri Musiktage erfreuen sich bereits regelmäßiger Förderung, so dass ein Volumen von 210.000 Euro in diesem Jahr gestemmt werden kann.
Breites musikalisches Spektrum
Das diesjährige Klassik-Festival bietet mit 14 Konzerten und einem musikalischen Festgottesdienst ein breites Spektrum. Es ist weitgehend als Open Air im Kirchhof geplant. Falls das Wetter es erfordert, kann es mit den 3G-Corona-Regeln in der Kirche auch ohne Abstand, aber mit Maske stattfinden.
Neben hochkarätigen klassischen Konzerten – etwa vom Festivalorchester, dem Aris-Quartett oder der Barock-Akademie – stehen auch musikalische Überraschungen auf dem Programm. Die fruchtbare Kooperation mit dem Deutschen Musikrat macht es möglich, dass junge, talentierte Musikschaffende hier auftreten können.
Junge Künstler beim Eröffnungskonzert
So spielen Preisträger der „Bundesauswahl Konzerte junger Künstler“ des Deutschen Musikrates im zweiten Teil des Eröffnungskonzerts, das Duo Pyr mit Klarinette und Harfe und die Wolf Gang Cellists. Auch der Dirigent Harutyun Muradyan wird durch das Dirigentenforum des Musikrates gefördert.
Zwei Kinderkonzerte laden zum Mitmachen ein, und ein Konzert mit Alphörnern wird keinesfalls nur archaisch klingen. Im Schienener Oberbühlhof spielt das Festivalorchester Beethovens 6. Sinfonie, die Pastorale, in der Scheune und im Wandelkonzert „Cartes blanches“ bieten kleine Ensembles und Solisten überraschende Konzertjuwelen rund um das Chorherrenstift, die mit Friedrich Guldas Konzert für Cello und Blasorchester enden.
Bilder von Zukunftsvisionen
Nicht nur eine Auftragskomposition erfährt ihre Uraufführung, auch ein ganz neues Format findet Raum: Das Kollektiv Klangdreist zeigt Bilder von Zukunftsvisionen in Form von Live-Musiktheater mit sechs Kurzfilmen und Musik aus dem „Freischütz“.
Hilde von Massow ist stolz, dass Öhningen mit zu den 13 Landesmusikorten gehört, die der Deutsche Musikrat im Auftrag der Bundesregierung ausgezeichnet hat. Auf Bundesebene hat die Gemeinde, die als einzige in Baden-Württemberg teilnahm, sogar den 2. Platz mit 20.000 Euro Preisgeld erreicht. „Der Erfolg kommt der ganzen Gemeinde zugute, denn auch zum Beispiel Bauhof und Feuerwehr sind in die Musiktage involviert. Aber auch die drei Musikvereine und die Chöre sollen profitieren“.
Das Programm
5. August, 18 und 20 Uhr: Festakte mit Orchesterkonzert (Beethovens Violinkonzert mit Solistin Anne Luisa Kramb und der Auftragskomposition von Andranik Fatalyan), den Wolf Gang Cellists und dem Duo Pyr
6. August, 20 Uhr: Das Aris Quartett spielt Werke von Beethoven und Resch in der Kirche
7. August, 20 Uhr: Der Multi-Instrumentalist und Sänger Tony Martinez und The Cuban Power spielen Latin Jazz und Salsa
8. August, 9.30 Uhr: Festgottesdienst mit Franz Schuberts G-Dur Messe, 20 Uhr: Klangerlebnis mit Alphörnern
11. August, 18 Uhr: Beethovens Pastorale in der Scheune im Oberbühlhof Öhningen-Schienen mit dem Festivalorchester
12. August, 14 Uhr: Kinder machen Zirkus mit der Tamala Clown Akademie, 17 Uhr: Musiktheater für Kinder „Das Geisterzimmer“, 20 Uhr: Konzert der Barock-Akademie: Vivaldi (Leitung: Petra Müllejans)
13. August, 20 Uhr: Kaleidoskop nach Carl Maria von Webers Freischütz, Live-Musiktheater
14. August, 15.15-18 Uhr: Cartes blanches: Wandelkonzert, 17.30 Uhr: Gulda: Konzert für Cello und Blasorchester, 20 Uhr: Orchesterkonzert mit Mendelssohn-Bartholdy, Janácek, Schubert und Schumanns Cello Konzert a-Moll (Solist: Johann Caspar Wedell)
15. August, 20 Uhr: Champagnerkonzert: Aus Operetten und Opern. Festivalorchester sowie Sopranistinnen Judith Thielsen und Maria Kublashvili
Eintrittskarten gibt es bei der Tourist Info in Öhningen, Gaienhofen, Moos; bei der Buchhandlung am Obertor in Radolfzell, auf der Webseite der Höri Musiktage oder per E-Mail an ticket@hoeri-musiktage.de