Das Ja kam aus ganzem Herzen: Stefan Keil ließ sich am Sonntagabend in der Kirnberghalle freudig von Landrat Zeno Danner für die kommenden acht Jahre mit der Gemeinde Orsingen-Nenzingen verbinden, als dieser fragte, ob der 47-jährige Stockacher die Wahl annehme.
Es sei eine eheähnliche Situation, verglich Danner, als er Keil gratulierte: „Ich weiß, dass wir jetzt einen Fachmann haben.“ Und der Landrat lobte die Wähler: „Sie haben eine hervorragende Wahl getroffen.“ Er bedankte sich bei allen Kandidaten, da der Wille, ein solches Amt zu übernehmen, gelebte Demokratie sei.

So sehen die Ergebnisse aus
Es blieb am Sonntag bis zur letzten Minute spannend: Der Wahlausschuss prüfte in der Sitzung um 20 Uhr zunächst die Ergebnisse, ehe Bürgermeisterstellvertreterin Antonie Schäuble ans Rednerpult trat und die Zahlen verkündete. Das Ergebnis: Stefan Keil, der auch im ersten Wahlgang vorne gelegen hatte, erhielt 851 Stimmen (46 Prozent). Michael Stadler hatte 686 Stimmen (37,08 Prozent) und Carmen Haberland 301 Stimmen (16,27 Prozent). Andreas Sporrer und Samuel Speitelsbach bekamen jeweils drei Stimmen (0,16 Prozent).

Dieses Mal reichte die einfache Mehrheit für den Wahlsieg. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,95 Prozent und damit niedriger als am 14. März, als sie 74,41 Prozent betragen hatte.

Glückwünsche anderer Bürgermeister
Johannes Moser, Bürgermeister von Engen, beglückwünschte Keil stellvertretend für alle Bürgermeister im Landkreis. Auch er sei damals im zweiten Wahlgang Rathaus-Chef geworden. „Ich freue mich, Sie in den Kollegen-Kreis aufzunehmen“, sagte Moser.
Bürgermeister zu sein, werde keine leichte Aufgabe, da Corona noch einige Zeit bestimmend sein werde. Moser bat alle Einwohner von Orsingen-Nenzingen, Stefan Keil zu unterstützen – auch die, die ihn nicht gewählt haben.
Keil freut sich auf seine neue Aufgabe
Stefan Keil bedankte sich in einer Rede bei den Wählern und seiner Familie. Er habe großen Respekt vor dem Amt, wolle das Vertrauen aller Einwohner gewinnen und sich für alle einsetzen: „Bitte nehmen Sie mich so, wie ich bin.“ Im Gespräch mit dem SÜDKURIER sagte er, er sei sehr bewegt: „Ich freue mich sehr auf die Arbeit als Bürgermeister.“ Einige spannende und aufregende Wochen seien nun vorbei.