Der achte Orsinger Heimattag steht kurz bevor. In fünf Besprechungen mit dem eigens gebildeten Festausschuss hat das Organisationsteam ein buntes Programm entwickelt. Und wo viele Meinungen zusammenkommen, ist das meist nicht ganz einfach. Bürgermeister Stefan Keil formuliert es so: „Wir haben intensiv, aber immer mit Ergebnis diskutiert.“

Er dankt daher vor allem Werner Kraft, der viel historisches Wissen mitbringt, Andreas Fritschi, Präsident des Musikvereins Orsingen, weil ein solches Fest ohne Musik nicht funktioniert, und Winfried Durner von Seiten der Kirche, die mit ihm das Organisationsteam bilden.

Heimattag zwei Jahre später als geplant

An die lange Geschichte des Fests erinnert Werner Kraft: „1951 fand der erste Orsinger Heimattag statt. Dann gab es alle zehn Jahre einen, nur diesmal haben wir zwei Jahre Verzögerung.“ Denn im Sommer 2021 legte die Corona-Pandemie das öffentliche Leben weitgehend lahm. Außerdem fand damals der Amtswechsel vom früheren Bürgermeister Bernhard Volk zu Stefan Keil statt.

Keil sagt, er habe mit dem Gemeinderat beraten, ob man den Heimattag – auch aufgrund Pandemie – ins Jahr 2022 schieben solle. Weil aber damals unsicher war, wie die Lage sich entwickeln würde und ein solches Fest auch einen längeren Vorlauf brauche, beschloss der Gemeinderat, gleich für das Jahr 2023 zu planen.

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Der Termin stand von vornherein fest: „Der Heimattag ist traditionell mit dem Kirchenfest anlässlich des Patroziniums St. Peter und Paul verbunden“, erklärt Werner Kraft. Somit war klar: Der achte Orsinger Heimattag wird am 24. und 25. Juni 2023 gefeiert.

Einladungen auch an ehemalige Orsinger verschickt

Sobald die Entscheidung stand, wurden die Vereine angeschrieben. Parallel ging der Aufruf an die Bevölkerung, Adressen ehemaliger Orsinger, die man gerne einladen wollte, an die Verwaltung zu melden. Das Programm mit Einladung und Getränkegutscheinen, unterschrieben von Pfarrer und Bürgermeister, wurde an rund 380 Personen verschickt. Über 160 von ihnen haben bisher ihre Teilnahme zugesagt.

Nach Kenntnis von Stefan Keil gingen die entferntesten Einladungen in die USA, nach Kanada, Argentinien und Indonesien. Doch auch nach Nenzingen verzogene Orsinger wurden angeschrieben.

Heimattag erstmals an neuem Ort

Die Vereine bildeten einen Festausschuss, dem auch die Gemeinderäte Stefan Stemmer und Cordula Buhl angehören. Werner Kraft betont: „Es war schon immer so, dass die Einwohnerschaft mit eingebunden war. Die Vereine organisieren den Ablauf und übernehmen die Bewirtung. Alle bringen sich in irgendeiner Weise ein. Es war und wird ein richtiges Dorffest.“

Kraft muss es wissen, denn er war bereits dreimal intensiv an der Organisation früherer Heimattage beteiligt. „Die Zeiten ändern sich rasant. Wir werden den kommenden Heimattag komplett anders gestalten als bisher. Sonst fand alles im Ort statt, doch jetzt haben wir ideale Bedingungen an der Kirnberghalle“, weiß er.

Das Programm am Samstag

Das ausgearbeitete Programm kann sich sehen lassen: Am Samstag, 24. Juni, beginnt der Familiennachmittag um 15 Uhr mit Kaffee und Kuchen. Der Nachbarschaftshilfeverein Hand in Hand übernimmt die Kaffeestube. Das Jugendblasorchester Orsingen-Nenzingen spielt, es gibt ein Kinderprogramm von Jugendvertretungen der Vereine und der Katholischen Jugend Orsingen. Um 15.30 Uhr singen Kinder des Kindergartens Orsingen, anschließend spielt die Blockflötengruppe des Musikvereins Orsingen.

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Die offizielle Festeröffnung durch den Bürgermeister wird vom örtlichen Musikverein umrahmt. Die lokalen Vereine bewirten die Gäste und geben auch Einblicke in ihr Vereinsleben. Es werden Tänze, Vorführungen und buntes Programm geboten. Im Foyer baut die Gemeinde ihren Messestand von der Gewerbeschau als Infostand auf.

Ab 20.45 Uhr spielt die Band Sixty6 aus dem Hegau. Wie es der Name vermuten lässt, präsentiert die Band vorwiegend Musik aus den 1960er-Jahren. Mit regem Festbetrieb, Tanz und Unterhaltung geht der Abend dann zu Ende.

Was ist am Sonntag geplant?

Am Sonntag, 25. Juni, weckt der Musikverein Orsingen ab 7 Uhr mit Marschmusik die Einwohner und Gäste. Um 9.15 Uhr versammeln sich die Mitglieder von Musikverein und Feuerwehr, Vertreter der anderen Vereine, der Bürgermeister, die Gemeinderäte und Pfarrgemeinderäte am Rathaus. Von dort ziehen sie zur Kirche für die Messe.

Nach der Prozession geht es wieder an die Kirnberghalle. Dort gibt es den Frühschoppen des Musikvereins Orsingen und Mittagessen. Zu Kaffee und Kuchen spielt dann der Musikverein Nenzingen.

Wird der Schweizer Feiertag in Stockach zum Problem?

Die Organisatoren sind überzeugt davon, dass der Heimattag ein Fest für alle ist. „Sehr gerne dürfen auch junge Familien und neu zugezogene Einwohner kommen. Es wird wie ein großes Klassentreffen sein“, sagt Andreas Fritschi. Er freue sich wahnsinnig auf das Wochenende. „Ich erhoffe mir, dass wieder viele kommen und ein Gespür für unseren Ort bekommen und für das, was wir hier machen.“

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Dass zeitgleich nur wenige Kilometer entfernt in Stockach der Schweizer Feiertag stattfindet, sehen die Veranstalter nicht als Problem. Die Zielgruppen seien verschieden, es werde genug Besucher für beide Feste geben. Und wie geht es dem Bürgermeister dabei, der schließlich Mitglied des Stockacher Narrengerichts ist und sonst immer beim Stadtfest aktiv war? Er sagt ganz klar: „Man muss Prioritäten setzen. In diesem Jahr bin ich beim Schweizer Feiertag raus.“