In Orsingen-Nenzingen werden bisher mechanische Wasserzähler genutzt, die turnusmäßig alle sechs Jahre ausgetauscht werden müssen. Sie werden vor Ort jährlich durch Mitarbeiter der Verwaltung oder durch die Bürger selbst abgelesen. Das kostet Zeit, verursacht Kosten und ist fehleranfällig. Deshalb setzen Kommunen zunehmend auf digitale Wasserzähler, sogenannten Smart Meter, die eine präzise und zeitnahe Erfassung der Verbrauchsdaten ermöglichen. Auch Orsingen-Nenzingen will nun die Umstellung auf digitale Wasserzähler vorantreiben.

Diese Vorteile haben die neuen Zähler

Frank Zimmermann, Leiter Technische Dienste und Wassermeister der Gemeinde, erklärte im Gemeinderat, die Umrüstung sei ein zukunftsweisender Schritt, um die Wasserversorgung in der Gemeinde effizienter, transparenter und moderner zu gestalten. Als Vorteile nannte er die Datenübertragung per Funk, die frühzeitige Leckage-Erkennung und den geringeren Verwaltungsaufwand. Die höheren Anschaffungskosten würden durch geringeren Personal- und Verwaltungsaufwand sowie höhere Messgenauigkeit kompensiert.

Er schlug für die Einführung der digitalen Wasserzähler eine Zusammenarbeit mit der EnBW vor. Diese habe sich als zuverlässiger und stabiler Partner für kommunale Infrastrukturprojekte bewährt und verfüge über technisch ausgereifte Systeme.#

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Mehrkosten durch Wasserzählergebühr

Laut Frank Zimmermann gibt es aktuell keine Fördermittel für die Einführung digitaler Wasserzähler. Die Gemeinde sehe eine Zwischenfinanzierung über einen Zeitraum von zwölf Jahren vor. Die entstehenden Kosten würden über die Wasserzählergebühr wieder eingenommen, sodass eine Refinanzierung gewährleistet sei. Die aktuelle Wasserzählergrundgebühr für einen Wasserzähler der Größe Q3 = 4, der häufig in Einfamilienhäusern eingesetzt wird, beträgt derzeit rund zwei Euro netto pro Monat.

Zimmermann sagte, diese Gebühr werde sich nach der Umstellung auf 2,76 Euro netto pro Monat erhöhen. Er stellte Vergleichswerte benachbarter Kommunen vor, die meist deutlich höher lagen.

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Umrüstung beginnt ab 2026

Der Gemeinderat beschloss bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung die Einführung digitaler Wasserzähler in Höhe von knapp 230.000 Euro brutto und die Auftragsvergabe an die Firma EnBW als Partner für Lieferung und Implementierung.

Die Einführung wird stufenweise erfolgen. Der Start der Umrüstung ist ab Anfang 2026 vorgesehen und soll schrittweise in den einzelnen Versorgungsbereichen erfolgen. Im laufenden Haushaltsjahr stehen Mittel bereit, für den Haushaltsplan 2026 müssen weitere Mittel angesetzt werden.