Vor wenigen Tagen stand Klassikgitarrist Marko Topchii noch in San Francisco auf der Bühne, nun wurde er mit herzlichem Applaus in Orsingen empfangen. Olga Zoria-Kopischke, seine beste Freundin seit Kindheitstagen, stammt wie er aus Kiew und arbeitet seit fünf Jahren bei Riegel Bioweine.
Auf ihre Initiative gab der Künstler ein Benefizkonzert zu Gunsten des Kinderkrankenhauses Ohmatdyt in Kiew. Es ist die größte multidisziplinäre Klinik der Ukraine, die hoch qualifizierte medizinische Versorgung bietet. Die Spenden gehen ohne Abzüge direkt dorthin.
Es fehlt an Vielem
Olga Zoria-Kopischkes Familie ist nach Deutschland geflohen, doch viele ihrer Freunde und Verwandten sind in Kiew geblieben. Einige arbeiten im genannten Krankenhaus, das inzwischen auch Auffangstelle für Kinder ist, deren Eltern im Krieg gestorben sind. Die Krankenhäuser in Kiew sind auf sich alleine gestellt, da die Stadt nicht in der Lage ist, sie zu unterstützen. Es fehle an Medikamenten, Instrumenten und Verbandsmaterial.
Olga Zoria-Kopischke kümmert sich mit ihrer Familie um ukrainische Flüchtlinge. Sie dolmetscht, hilft Neuankömmlingen beim Ausfüllen der Papiere, gibt Deutschkurse bei der Kulturbrücke Stockach oder hilft, Spendengüter zu sammeln.
Auch Marko Topchii setzt sich für die Menschen in der Ukraine ein. Seine grandiose Darbietung begeisterte das Publikum. Der junge Mann, der schon mit vier Jahren Gitarre spielte, hat klassische Gitarre studiert und viele internationale Wettbewerbe gewonnen.
Das Licht soll nicht verloren gehen
Caspar Scholz, der bei Riegel Bioweine für den Weinladen und Veranstaltungen verantwortlich ist, hatte die Idee, Musik, Wein und humanitäre Hilfe zu verbinden, sofort überzeugt. Olga Zoria-Kopischke nannte Kunst einen Rückzugsort in schwierigen Zeiten.
Die Ukraine liege im Dunkeln, doch die Menschen hätten ein inneres Licht, das sie nicht aufgeben, sondern an eine friedliche Zukunft glauben lasse. „Viele helfen auch mir, das Licht nicht zu verlieren, durch die Dunkelheit zu gehen und gemeinsam stark zu sein.“