Wenn es nach der deutlichen Mehrheit des Markelfinger Ortschaftsrates geht, kann auf der Fahrzeughalle der Feuerwehr am östlichen Ortsrand ein 5G-Mobilfunkmast der Deutschen Telekom errichtet werden. Doch der Entscheidung war eine phasenweise hitzige Diskussion vorausgegangen.

Der Radolfzeller Wirtschaftsförderer Emanuel Flierl warb in der jüngsten Sitzung mit Verweis auf das hohe Maß an technischen Reglementierungen bei Mobilfunkanlagen für einen Bau der Anlage auf der Fahrzeughalle. Der alternative Standort beim zentraler gelegenen Rostigen Anker, dem Vereinsheim der Narren, sei ungeeignet.

Drohender Mietverlust

Als ein Argument für den Standort nannte Flierl die kommunalen Einflussnahme. Wenn die Kommune als erster Verhandlungspartner keinen geeigneten Standort einbringen könnte, dürfe der Betreiber nach privaten Flächen suchen. Dann gingen der Kommune auch die Mieteinnahmen in nicht genannter Höhe verloren.

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Daniel Eger als Vertreter der Telekom verwies zusätzlich auf steigende Nutzungszahlen insbesondere in der Tourismus-Saison. Dabei dachte man unwillkürlich an den etwa 350 Meter entfernt liegenden Campingplatz. Und je näher man am Nutzer sei, desto geringer könnten insgesamt die Strahlungsimmissionen ausfallen. Was auch das Neubaugebiet „Im Tal“ betreffen könnte.

Sorge wegen Gesundheitsgefährdung

Ortschaftsrat Tobias Weber (CDU), unterstützt von Andreas Danner (FW), äußerte engagiert seine Sorgen wegen einer möglichen Gesundheitsgefährdung der benachbarten Grundschüler durch horizontale Strahlung. Auf dem im Bau befindlichen Anbau der Schule oder auf dem Rathaus sei dieses Risiko geringer und auch das Oberdorf besser abgedeckt. Dann müsste aber vermutlich auf die geplante Photovoltaik-Anlage auf dem Anbau verzichtet werden, hielt Sebastian Krull (CDU) dagegen. „Und zwischen Rathaus und Grundschule ist der Kindergarten, was wäre damit bei einer Verlegung?“, fragte Fraktionskollegin Martina Gleich.

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Letztendlich wollten neun Ortschaftsräte einen Knopf an das Thema machen und stimmten für den Bau auf der Fahrzeughalle, zwei Ortschaftsräte stimmten dagegen.

Wie geht es weiter?

Wie es in den Sitzungsunterlagen heißt, folgt nun die technische Planung der Anlage, dies soll etwa drei Monate dauern. Die Entwurfsplanung werde danach der Stadt vorgelegt. Im Anschluss soll die Vertragsunterzeichnung folgen, bevor von der Deutsche Funkturm GmbH, die sich im Auftrag der Telekom um das Vorhaben kümmert, eine Genehmigung für den Standort bei der Bundesnetzagentur eingeholt werden kann.

Für die Errichtung der Anlage werde danach mit etwa neun Monaten gerechnet, eine anschließende Inbetriebnahme erfolge dann in der Regel innerhalb von drei Monaten.