Brandgeruch zieht durch Teile der Radolfzeller Innenstadt, immer wieder kommen weitere Feuerwehrfahrzeuge an: Ein Großbrand beschäftigte am Mittwoch die Radolfzeller Feuerwehr, beobachtet von vielen Schaulustigen. Im Dachstuhl des markanten Eck-Gebäudes an Bahnhofstraße und Friedrich-Werber-Straße war ein Brand ausgebrochen. Als die Feuerwehr kurz nach 11.30 Uhr alarmiert wurde, hätten nach seinen Informationen bereits Flammen aus dem Dachstuhl geschlagen, sagt Feuerwehrkommandant Helmut Richter, der den Einsatz leitete. Kurz nach Beginn des Einsatzes war von außen zwar nur noch Rauch zu sehen. Doch darunter habe es weiter gebrannt, so Richter gegen Mittag. Und die Brandbekämpfung zog sich hin, erst gegen 20 Uhr zog die Feuerwehr wieder ab. Denn auch nachdem der eigentliche Brand schon unter Kontrolle war, mussten die Einsatzkräfte auf die kräftezehrende Suche nach Glutnestern im Dachstuhl und in der Decke zum zweiten Obergeschoss gehen.
Mehrere Atemschutztrupps mit Strahlrohren waren laut Richter im Inneren des Gebäudes im Einsatz. Von außen bekämpfen die Feuerwehrleute den Brand von der Drehleiter aus. Eine zweite Drehleiter aus Singen war zwischenzeitlich ebenfalls im Einsatz. Im Innern des Gebäudes habe es auch teilweise Einstürze gegeben. Auch die Decke zwischen dem zweiten Obergeschoss und dem Dachgeschoss sei einsturzgefährdet, sodass der Zugang für die Feuerwehrleute schwierig gewesen sei, erklärt Richter. 65 Einsatzkräfte seien im Einsatz gewesen, erklärt der Feuerwehrkommandant, drei Mann seien mit der Singener Drehleiter hinzugekommen. Am Einsatzort waren außerdem das Rote Kreuz mit Rettungskräften und die Polizei.
Menschen sind nicht zu Schaden gekommen, heißt es in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Konstanz zur Sache. Die einzige Bewohnerin des Gebäudes konnte sich demnach unverletzt in Sicherheit bringen. Die beiden oberen Stockwerke, wo das Feuer ausgebrochen war, sind laut Polizeisprecher Bernd Schmidt unbewohnt. Die Ursache des Brandes ist derzeit noch nicht klar (siehe unten). Den materiellen Schaden beziffert die Polizei mit einem mindestens fünfstelligen Betrag.
Eine akute Gefahr der Brandausbreitung auf andere Gebäude habe nicht bestanden, erklärt Einsatzleiter Richter. In Richtung Norden, wo Gebäude unmittelbar angrenzen, sei rasch eine Riegelstellung aufgebaut gewesen.
Ermittlungen
Die Kriminaltechniker der Polizei haben schon am Tag des Brandes mit ihren Ermittlungen begonnen, sagt Bernd Schmidt, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz. Bis sie die Ursache des Brandes ermittelt haben, würden aber sicherlich noch mehrere Tage vergehen. In Teilen des Gebäudes besteht zudem laut Feuerwehrangaben Einsturzgefahr. Ob Brandsachverständige hinzugezogen werden, hänge auch von der Staatsanwaltschaft ab, so Polizeisprecher Schmidt.