Gerald Jarausch

Radolfzell – Mit dem Hausherrenfest am Wochenende vom 14. bis zum 17. Juli steht das größte regelmäßig stattfindende Fest der Stadt Radolfzell an. Angesichts der weltpolitischen Lage und des gesteigerten Gefahrenpotentials bei Großveranstaltungen aller Art hat die Stadt in Zusammenarbeit mit der Polizei und der Prüfbehörde S+O ein Sicherheitskonzept erarbeitet. Es soll Gefahren präventiv minimieren und bessere Handlungsmöglichkeiten an die Hand geben, wenn es dennoch zu Zwischenfällen kommen sollte.

Auf Nachfrage des SÜDKURIER hat die Pressestelle jetzt Auskunft über die Maßnahmen beim Hausherrenfest gegeben. Ganz neu sind die meisten der Vorkehrungen selbstverständlich nicht. Bereits im Jahr 2014 hat die Stadtverwaltung ein neues Sicherheitskonzept speziell für das Hausherrenfest zusammen mit der Polizei erstellt und im vergangenen Jahr durch weitere Maßnahmen ergänzt: So wurden die beliebten Papierlampions durch Solarlampen ersetzt. Beim Segeldefilée der Boote werden seit dem Vorjahr LED-Lichter statt der offenen Bengalfeuer verwendet. Diese Maßnahmen zur Sicherung der Veranstaltung haben auch in diesem Jahr Bestand. Zudem werden, wie auch bei anderen öffentlichen Veranstaltungen, Rettungskräfte ständig vor Ort sein. Aber auch die Abnahme der Stände nach dem Aufbau und die Überwachung der technischen Sicherheit und des Brandschutzes sind nach Aussagen der Pressestelle gewährleistet.

Im Fall der Fälle sollen Lautsprecherdurchsagen zu einer koordinierten Räumung der Veranstaltung beitragen. "Darüber hinaus wird es in diesem Jahr ergänzende Sicherheitsmaßnahmen geben, um die Infrastruktur für schnelles Handeln im Ernstfall zu schaffen, einen noch sichereren Zugang zur Veranstaltungsfläche und eine noch bessere Kanalisierung der Besucherabströme im Falle einer extremen Unwetterlage, eines Brandunfalls oder anderer Vorkommnisse zu gewährleisten", heißt es weiter im Antwortschreiben der Stadt Radolfzell. Dazu gehört zum Beispiel ein zusätzlicher Fahrradparkplatz vor dem Eisenbahnersportverein.

Die Zufahrt ab dem Hotel Bora im Herzen wird am Sonntag gesperrt sein und mit zusätzlichem Security-Personal ausgestattet sein, damit hier die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge jederzeit gewährleistet ist. Anlieger können durchfahren, Parken ist nicht möglich. "Die abstrakte Gefährdungslage in Deutschland führt dazu, dass als Präventivmaßnahme zum Schutz der Bevölkerung am Hausherrenfest eine Zugangs- und Taschenkontrolle an allen Eingängen des Festgeländes (Scheffelstraße, westlicher Eingang Karl-Wolf-Straße und an der Bahnhofsunterführung) stattfinden wird." Die Vereine wurden bereits im Vorfeld über die Ergänzung der Sicherheitsmaßnahmen informiert. Für sie ergeben sich daraus keine gravierenden Veränderungen. Grundsätzlich will die Stadtverwaltung mit der jährlichen Überprüfung des Sicherheitskonzeptes den neuen Herausforderungen Rechnung tragen. Besucher sollten sich angesichts der Taschenkontrollen an den Zugangswegen zur Strandpromenade auf etwas verlängerte Eintrittszeiten gefasst machen.

Sicherheit

Grundsätzlich sind Veranstalter im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflichten verantwortlich für den Schutz von Dienstleistern, Mitwirkenden und Besuchern. Die Versammlungsstättenverordnung des Landes sorgt in Veranstaltungsräumen für eine klare Regelung. Bei Großveranstaltungen unter freiem Himmel sind andere Aspekte von Belang. Veranstalter und Kommunen sind nicht zuletzt durch terroristische Anschläge auf Veranstaltungen alarmiert. Viele Städte haben deshalb bereits Sicherheitskonzepte für ihre Veranstaltungen erarbeitet. (ja)