Sicherheit ist nicht umsonst. In diesem Sommer fand das Hausherrenfest unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen statt. Beide Hauptausgänge wurden mit einer Notbeleuchtung versehen, es gab Taschenkontrollen, Security-Leute waren nachts im Einsatz und die Wege für Radfahrer wurden besser ausgeschildert. Das neue Sicherheitskonzept sieht ferner vor, dass die Bewirtung ausschließlich in bis zur Windstärke acht standsicheren Zelten stattfinden darf. Die Kosten für das Zeltkonzept insgesamt beliefen sich auf 16 000 Euro, wurde in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses angegeben. Nun schwebt der Stadt vor, die Kosten durch die Einführung eines freiwilligen Festabzeichens mitzutragen.
Vereine können sich die neuen Zelte nicht leisten
Da die Maßgaben für das neue Sicherheitskonzept im vergangenen Jahr relativ kurzfristig beschlossen wurden, übernahm die Stadt 2018 die Kosten für die Zelte. Nach dem erfolgreich verlaufenen Fest in diesem Sommer erklärten die bewirtenden Vereine, sie sähen sich nicht in der Lage, die geforderten standsicheren Zelte anzuschaffen und zu unterhalten. Vor allem kleinere Vereine könnten in Zukunft nicht mehr am Hausherrenfest teilnehmen und nötige Einnahmen erwirtschaften. Gemeinsam mit den Vereinen hat das Kulturbüro daraufhin nach Möglichkeiten gesucht, das Hausherrenfest so durchzuführen, dass die Tradition gewahrt und der höhere Sicherheitsstandard trotz allem gewährleistet werden kann.
Abzeichen soll vier Euro kosten
Der Kulturausschuss favorisiert die Idee eines freiwilligen Festabzeichens nach dem Vorbild anderer regionaler Feste, wie dem Friedrichshafener Seehasenfest oder dem Ravensburger Rutenfest. Die Abzeichen sollen nicht im Sinne einer Eintrittskarte nötig sein, um das Fest zu besuchen, sondern vielmehr den Kultcharakter der Veranstaltung unterstreichen. In die Entscheidung für ein Motiv sollen die Vereine eingebunden sein, erklärte Martin Lang, Leiter des Kulturbüros.
Es wird vorgeschlagen, dass das Abzeichen vier Euro kostet. In die Produktion müssten voraussichtlich 50 Cent investiert werden. Ebenfalls 50 Cent sollen an die Vereine gehen, um die Jugendarbeit zu unterstützen. Damit blieben drei Euro, um die gestiegenen Sicherheitskosten und die Zelte zu finanzieren. Die Vereine hätten bereits zugesagt, ein Kontingent der Zeichen abzunehmen und beim Verkauf zu helfen.
Endgültige Entscheidung liegt beim Finanzausschuss
Dietmar Baumgartner (FW) begrüßte die Idee. Das Abzeichen könne ein Souvenir für Besucher werden. Helmut Villinger (CDU) sprach sich dafür aus, die Vereine nicht durch weitere Kosten zu belasten. Aufgrund ihrer positiven Arbeit in der Stadt verdienten sie Unterstützung. Nina Breimaier (FGL) würde es begrüßen, wenn das Sicherheitskonzept ohne die Einführung eines Abzeichens finanziert werden könnte. Auch wenn es nicht verpflichtend sei, könnte der Eindruck entstehen, es gebe zwei Gruppen von Besuchern. Eine Entscheidung über das Fest-Abzeichen wird der Finanzausschuss treffen.
So rechnet die Stadt
Ein Abzeichen soll vier Euro kosten, davon werden 50 Cent für die Produktion benötigt und mit 50 Cent soll die Jugendarbeit der Vereine unterstützt werden. Würden 1500 Abzeichen verkauft, könnte ein Erlös von 4500 Euro erzielt werden. Zusätzlich setzt die Stadt auf ein Sponsoring-Konzept, mit dem sie hofft, 5000 Euro einzunehmen. Erfüllten sich beide Erwartungen, so könnten mit den Einnahmen die Hälfte der Kosten der neuen Zelte abgedeckt werden, die mit 16 000 Euro zu Buche schlagen. (rei)