Ramona Löffler

International und integrativ: In der 18. Auflage sind in der See(h)straßengalerie nicht nur drei Künstler aus der Schweiz dabei, sondern auch der Überlinger Künstler Lars Höllerer, der vom Hals abwärts gelähmt ist, mit dem Mund malt und 2013 den Bundeskunstpreis für Menschen mit Behinderung bekommen hat. Bis Oktober zieren wieder 12 große Rahmen mit jeweils zwei Bildern die Seestraße zwischen der Abzweigung zur Spitalstraße und zur Bahnhofstraße. Wo was hängt, orientiert sich an den Farben der Bilder und der Häuser, so dass es Abwechslung gibt und sich gut abhebt. "Wir wollen eine ansprechende Mischung", sagt Monika Harter, die gemeinsam mit ihren Mann Peter die Veranstaltung ins Leben gerufen hat und sie in Kooperation mit dem Kulturbüro macht.

Beim Aufhängen der Werke sind die Harters und ihre Helfer seit Jahren ein eingespieltes Team. Ein kleiner Wink mit der Hand reicht und Günther Böhm oben im Drehleiterkorb weiß sofort, ob ein Bild noch ein Stück nach links oder rechts muss. Dann noch kurz eine Endkontrolle mit der Wasserwaage und weiter geht's. So hingen am Mittwoch nach rund anderthalb Stunden alle Rahmen an Seilen über der Straße. Ein Rahmen ist zwei Meter hoch und 1,50 Meter breit. Die Künstler malen ihre Werke in dieser Größe. Es gibt nur zwei Ausnahmen: Lars Höllerer und Jürgen Weing. Höllerer kann diese Größe nicht mit der Mundmalerei herstellen, deshalb hängen Drucke seiner Bilder. Bei Weings Zeichnungen erweist sich eine solche Größe ebenfalls als schwierig. Eine Jury wählt unter den Bewerbungen zwölf Künstler aus. Die Harters arbeiten mit ihnen dann bis zur Installation. Die Vernissage ist am Samstag, 7. Mai, 11 Uhr an der Kreuzung Seestraße/Spitalstraße (bei schlechtem Wetter im Zunfthaus der Narrizella). Für Musik sorgt Volker Wagners Jazz Brise, die Laudatio hält Brigitte Robers.