Watterdingen Im Tengener Teilort Watterdingen wurde das Dorf für drei Tage in eine Fest-Meile verwandelt. Beim Dorffest rollten etwa 20 geschmückte Aufsitzmäher bei einem Umzug durch den Ort – und die Vereine bewältigen drei Tage lang einen Kraftakt.
Die Motive beim Aufsitzmäherumzug waren vielfältig: Von landwirtschaftlichen Motiven über den blauen Flitzer der Brauerei in Donaueschingen bis hin zu Super Mario reichten die Ideen. Einen der Wagen hatte Peter Meßmer dekoriert. „Ich habe viele Stunden dafür gebraucht“, beschreibt er den großen Aufwand. Der bekannte Watterdinger Krippenbauer hatte dies auch zum Thema seines Wagens gemacht und fuhr mit seinem mobilen Holzwerkstättle Richtung Dorfplatz Watterdingen. Nicht fehlen durfte der Hinweis auf seinen Lieblings-Fußballverein am Wagen.
Hannes Darius kam aus Singen mit dem Fahrrad nach Watterdingen: „Das Wetter lud ein zu einer Radtour. Im SÜDKURIER hatte ich vom Umzug gelesen. Jetzt habe ich das als Ziel anvisiert. Ich habe hier schon drei Leute getroffen, die ich von der Arbeit her kenne – und von denen ich gar nicht wusste, dass sie in Watterdingen leben.“
Die Vereine sorgten an ihren Ständen dafür, dass er sicher etwas Feines zum Essen fand. Und dass er auch nicht durstig den Heimweg antreten musste. „Die vielen Vereine machen das Dorffest erst möglich“, betonte Maik Westphal, der in seiner Funktion als Ortsvorsteher erstmals das Dorffest eröffnete. Das Fest, das alle zwei Jahre stattfindet, würde für jeden etwas bieten. Er hob den Fotowettbewerb hervor, den die Landfrauen initiiert hatten. Sie haben anstatt der Dorffestfamilie, die sie in den vergangenen Jahren im Dorf aufgebaut hatten, nun ein Strohsofa dorthin platziert. Dort konnte man Platz nehmen, ein Foto machen. Und damit beim Wettbewerb auf den sozialen Medien mitmachen. Am Dorffest fand man verschiedene Fotos, die dabei entstanden waren, ausgedruckt. Man konnte sie begutachten und so manche Aufnahme sorgte für Schmunzeln.
In Berlin sei viel los, stellte Tengens Bürgermeister Selcuk Gök fest. Und dennoch finde der Abgeordnete des Wahlkreises Konstanz den Weg nach Watterdingen. CDU-Bundestagsabgeordneter Andreas Jung griff dies gleich auf und sagte mit Augenzwinkern: „Die Rasenmäher sind schon warm gelaufen. Aber für Berlin sollen sie kein Vorbild sein. Den Haushalt machen wir nicht mit der Rasenmähermethode.“
Heinz-Dieter Frank moderierte bei der Eröffnung den Aufsitzmäherumzug. Zu jedem der über 20 dekorierten Mäher konnte er gleich mehrere Anekdoten erzählen. Etwa, in welchem Garten der rostige Wagen für den Flower-Power-Mäher entdeckt wurde. Und auch, wie dieser den Weg nach Watterdingen gefunden hat. Und wenn man so manchen dekorierten Rasenmäher anschaut, habe man das Gefühl, dass die Leute gar keine andere Arbeit mehr hätten als nur Rasenmähertraktoren zu dekorieren. Am Montag klang das Dorffest beschwingt aus mit einem Bierabend.
Bilder vom Fest im Internet:
www.sk.de/12438361