Gerald Jarausch

Gastronomen haben es in Zeiten der Corona-Krise nicht leicht. Das spüren die betreffenden Personen auch in Radolfzell. Nachdem es bereits in anderen Bundesländern, Städten und Gemeinden seit einigen Tagen generell untersagt ist, Menschen ganz normal zu bewirten, hat nun auch das Land Baden-Württemberg erlassen, dass gastronomische Betriebe nur noch in Ausnahmefällen geöffnet bleiben dürfen. Für Kneipenbetreiber wie Christoph Manz von der „Tanke – Haus am See“ ist das gleichbedeutend mit einer zwangsweisen Schließung seine Einrichtung: „Ich habe bereits geschlossen“, sagte er jetzt auf Nachfrage des SÜDKURIER.

Lediglich Speiselokale dürfen – mit Einschränkungen – geöffnet werden

Schon in der vergangenen Woche zeigten sich die ersten Auswirkungen im Barbetrieb. „Am Samstag musste ich bereits ein Konzert kurzfristig absagen“, sagte er. Eigentlich wollte er die Tanke bis zum Bekanntwerden des Erlasses des Landes Radolfzell am Montagabend lediglich unter der Woche geschlossen lassen und nur noch am Freitag und Samstag öffnen. Er hatte gehofft, dass sich die Situation durch die ansteigenden Temperaturen etwas entspannt. Dadurch hätten seine Gäste sich im Freien mit einer Decke hinsetzen und gleichzeitig den nötigen Abstand zueinander halten können. Dazu wird es vorerst nicht kommen. Der Erlass von land und Bund untersagen den generellen Betrieb von Gaststätten. Lediglich Speiselokale dürfen mit Einschränkungen noch geöffnet werden.

Mehr Kulanz von Vermietern erwünscht

Dementsprechend ungewiss ist die Zukunft der Gastronomen. „Die Rechnungen für die laufenden Kosten müssen bezahlt werden. Ab Mai wird es kritisch für mich. Auch wenn ich momentan noch andere Dinge tun kann“, führte Manz weiter aus. Dann nämlich hätten in der Tanke etliche Veranstaltungen stattfinden sollen. Grundsätzlich wünscht er sich mehr Kulanz von Vermietern, wenn Menschen in Zahlungsschwierigkeiten durch die Folgen der Corona-Krise kommen. Für die Zukunft hofft er auf neue Entwicklungen. „Die Menschen werden Wege finden, mit dem Virus umzugehen“, so Manz.