Ältere Menschen in ihrem Zuhause pflegen, sie unterstützen und ein würdiges Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen, das ist eine Herausforderung. Am 12. Mai findet der jährliche Tag der Pflege statt, und auch die Radolfzeller Sozialstation möchte auf den Beruf aufmerksam machen. Nicht nur auf die Probleme, die Nachwuchssorgen und das kränkelnde Gesundheitssystem, sondern auch darauf, was den Beruf so schön und wertschöpfend macht.

Beruf mit positiven Seiten

„Es sind die vielen kleinen Momente, die Erfolge, Dankbarkeit und die kleinen Aufmerksamkeiten, die man im Alltag mit den Klienten und ihren Angehörigen erfährt“, fasst Sabine Wegmann, Geschäftsführerin der Sozialstation die positiven Seiten des Pflegeberufs zusammen. Die Sozialstation mit der dazugehörigen Tagespflege beschäftigt 63 Mitarbeitende. Die Sozialstation gibt es seit 46 Jahren, die Tagespflege feiert bald ihr fünfjähriges Bestehen.

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Am Montag, 12. Mai, dem internationalen Tag der Pflege, plant Wegmann zusammen mit dem ehrenamtlichen Geschäftsführer Helmut Villinger, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Angehörigen sowie alle Interessierte ins Universumkino einzuladen. Gezeigt werden soll der schweizer-deutsche Film „Heldin“, der den Alltag einer Pflegekraft in einem Krankenhaus darstellt. „Damit wollen wir auf die schwierige Situation im Pflegeberuf aufmerksam machen“, so Villinger. Die Eintrittskarten für den Film gibt es kostenlos beim Yeti.

Häuslichkeit bietet auch Konfliktpotenzial

Laut Wegmann ist die Arbeit in der Sozialstation vielfältig und doch anders als in dem im Film dargestellten Krankenhaus. „Unsere Klienten sind bei sich Zuhause, das birgt ein ganz eigenes Konfliktpotenzial“, erklärt sie. Auch der Zeitplan der Mitarbeiterinnen richte sich deswegen stark an die Bedürfnisse der Menschen, die die Dienste der Sozialstation in Anspruch nehmen. Die Runden der Pflegekräfte fänden vormittags und nachmittags bis in den Abend hinein statt. Je nach gefragter Leistung würden 15 bis 25 Klienten pro Tag besucht werden. Der Fuhrpark der Sozialstation hat 23 Fahrzeuge.

„Uns ist selbstbestimmtes Arbeiten wichtig, die Touren können selbst gestaltet werden“, erklärt Wegmann. Dennoch seien die Arbeitsbedingungen anspruchsvoll: Zwölf-Tage-Schichten und Wochenendarbeit seien nicht gerade gefragt. Das merke man auch in der Sozialstation, Stellen blieben auch mal unbesetzt.