Mit einem fulminanten Abschlusstag schloss am Samstagabend, 7. Juni, das diesjährige Seefestival. Bei ausverkauften Tickets kamen dabei 5500 Besucher auf das malerische gelegene Gelände direkt am Radolfzeller Seeufer. Sie erlebten trotz eines regnerischen Nachmittags dann einen trockenen und sonnigen Abend, der vielen noch lange in schöner Erinnerung bleiben wird.
Der Hauptact des Abends, Roy Bianco & die Abbrunzati Boys, zündete dabei die ausgelassene Menge richtig an. Sie nutzten das Mitsingpotential ihrer Lieder voll aus und verwandelten das Seefestival in einen großen Chor am Ufer. Zuvor hatten die Stubete Gäng aus der Schweiz und die Radolfzeller Froschenkapelle den Boden für diesen Abschluss bestens bereitet.
Nachdem die „Froschen“ anfänglich noch bei launigem Wetter mit mehreren Regenschauern über dem Gelände zu kämpfen hatten, hellte sich der Himmel und die Stimmung der Besucher im Lauf ihres anderthalbstündigen Konzertes auf. Am Ende lachte einfach nur die Sonne über allen. Genau diese Stimmung griff die Stubete Gäng gekonnt auf, um sie noch einmal mit zahlreichen Animationsaktionen zu steigern.
Veranstalter: „Die Stimmung ist gigantisch“
Auch Veranstalter Tommy Spörrer von Event Promotions zeigte sich beeindruckt von dem Ambiente und dem Verlauf des gesamten Festivals: „Die Stimmung ist gigantisch. Und obwohl wir in diesem Jahr wieder schwieriges Wetter hatten, konnten wir ein friedliches Fest feiern“, resümierte er am Samstagabend.
Gleichwohl räumte er ein, dass es für weitere Veranstaltungen dieser Art immer noch Verbesserungspotenzial gibt: „Wir hatten für diese Menge an Besuchern etwas zu wenig Frauentoiletten und auch die Schlangen an den Bewirtungsständen waren etwas zu lang“, monierte er selbstkritisch.

Ronan Keating und die Band „Bilderbuch“ zeigen ihr Können
Diese Probleme waren an den drei vorangegangenen Tagen nicht offensichtlich geworden. Nachdem der Auftaktabend am Mittwoch, 4. Juni, mit dem Crossover Kammerorchester plus und dem Jugendblasorchester der Jugendmusikschule aufgrund einer Unwetterwarnung komplett ausgefallen war, kamen am Donnerstagabend und Freitag längst nicht so viele Besucher auf das Gelände wie am Abschlusstag.
Dabei hätte sich der Besuch durchaus gelohnt. Ex-Boxband-Star Ronan Keating sorgte am Donnerstag für romantische Töne am See und einen Tag darauf bewies die Wiener Band „Bilderbuch“ einmal mehr, dass sie einen exzellenten Ruf als Liveband besitzen. Das zeigten sie auch in Radolfzell, wo sie eines ihrer ganz wenigen Konzerte in diesem Jahr gaben.

Friedlich und ausgelassen: Die Bilanz fällt positiv aus
Von Zurückhaltung war auf der Bühne und im Publikum dann aber gar nichts zu spüren. Im Gegenteil – viele der Besucher rieben sich förmlich die Augen ob der großen Intensität und Professionalität der Österreicher. So mancher gestandene Musiker im Publikum kam auch an den Tagen danach nicht mehr aus dem Staunen heraus. Toby Franz von der Froschenkapelle jedenfalls fand nur lobende Worte für eines der Konzerthighlights in diesem Jahr: „Das war ein Wahnsinnskonzert“, befand er im Nachgang.
Das insgesamt äußerst friedliche Ambiente ohne nennenswerte Zwischenfälle und Ereignisse war nicht zuletzt dem aufwändigen Sicherheitskonzept geschuldet. Ständig präsente Polizeikräfte auf dem Gelände und über 20 Sicherheitskräfte eines Securityunternehmens sorgten für die notwendige Ordnung.

Um die Bühne, die Verkaufsstände und die anderen Versorgungsbauten mit ausreichend Strom zu versorgen, benötigte man an den vier Tagen des Seefestivals die Energiemenge einer Kleinstadt, wie der Veranstalter den Gewinnern des SÜDKURIER-Gewinnspiels am Rande einer exklusiven Runde über das Festivalgelände verriet.