So mancher Handybesitzer in Böhringen wird sich schon wundern, dass er keinen einwandfreien Netzempfang mehr hat. Nachdem Aptar im Böhringer Industriegebiet dem Netzbetreiber Telefonica (O2, e-Plus) den Standort für dessen Mobilfunkmast gekündigt hat, wurde dieser Anfang des Monats abgeschaltet. Der Druck wächst, einen Ersatzstandort für den 30 Meter hohen Funkmast in Böhringen zu schaffen, wie Wolfgang Keller von der städtischen Abteilung „Landschaft und Gewässer“ nun im Ortschaftsrat klarmachte.
Der Ortschaftsrat will Konflikte mit Anwohnern vermeiden
Man will zunächst eine Interimslösung für eineinhalb Jahre finden, danach an anderer Stelle einen dauerhafter Standort. Das Mobilfunkunternehmen hat die Stadt um Mithilfe bei der Suche gebeten. „Es ist zu befürchten, dass der Netzbetreiber auf private Grundstücksbesitzer zugehen wird, wenn wir keinen Standort anbieten“, betont Keller. Das könne zu Konflikten mit Einwohnern führen oder zu einem Mast irgendwo, wo er nicht ins Ortsbild passe.

Am zweiten Funkmast unmittelbar am Bahnhof stört sich niemand. Der Suchkreis für den Ersatzmast, so Wolfgang Keller, erstrecke sich auf das Gewerbegebiet im Süden und die nordöstlichen Wohngebiete einschließlich Schulgelände. Städtische Grünflächen und Gebäude im Norden und Osten schieden nach Überprüfung aus, so Keller.
„Ein Standort an der Schule oder innerorts kommt nicht in Frage“
„Ein Standort an der Schule oder innerorts kommt nicht in Frage“, wurde Ortsvorsteher Bernhard Diehl deutlich. Eine Möglichkeit sehe er eventuell beim Trafohäuschen in der Oberholzstraße. Geprüft werden sollen für einen dauerhaften Standort auch Flächen südlich von Böhringen im Außenbereich.
Volker Waller (Freie Wähler) regte an, einen Sachverständigen einzuladen, der zum Thema „Strahlungsbelastung“ und andere Risiken referiert. Keller nahm die Idee mit. Auf Anfrage von Wolfgang Tietze (FDP), wie es in anderen Ortsteilen mit Mobilfunk aussehe, erklärte er: „Wir haben eine durchweg gute Netzabdeckung“, mit zahlreichen Funkmasten.