Vor rund drei Monaten sind die ersten Geflüchteten aus der Ukraine in Radolfzell angekommen. Die ersten fanden Unterschlupf bei Freunden und Verwandten in der Stadt, zudem wurden Räume im Naturfreundehaus zur Verfügung gestellt. Viele Helfer boten auch Platz in ihren Privatwohnungen an. Auch die Stadt bemühte sich um Unterkunft und errichtete in der Buchenseehalle in Güttingen Wohneinheiten aus Holz.

Nun ist die nächste Halle umfunktioniert worden: In der Mettnau-Halle sind seit Dienstag Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. Geplant war, dass 45 Personen dort Platz finden.

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Nur als Übergangslösung gedacht

Wie Marlene Pellhammer, Pressesprecherin des Landratsamts Konstanz, auf SÜDKURIER-Nachfrage mitteilt, kommen die Geflüchteten aus der Landeserstaufnahmestelle in Sindelfingen. In der Mettnau-Halle sollen sie aber nach Möglichkeit nicht allzu lange bleiben. Es handelt sich nur um eine Notunterkunft, wie auf der Internetseite des Landratsamts zu lesen ist. Der Aufenthalt sei „lediglich als Übergangs­lösung gedacht, bis die Geflüchteten in den Gemeinden oder bei Privatpersonen unterkommen“.

Betreut würden die Flüchtlinge von Mitarbeitern des Amtes für Migra­tion und Integration sowie So­zialarbeitern. Die Stadt Radolfzell sowie die Vereine, die die Halle normalerweise etwa für Trainingseinheiten nutzen, seien im Vorfeld informiert worden, so Pellhammer.

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Damit die Geflüchteten in der Halle nicht in einem gemeinsamen Raum schlafen müssen, seien durch Trennwände aus Bauzäunen und Planen mehrere Wohneinheiten mit Betten geschaffen worden. Das sei auch schon 2015/2016 in der Kreissporthalle so gehandhabt worden.

„Der Zustrom ist auf hohem Niveau“

Nötig wurde die Umnutzung durch die weiter steigenden Flüchtlingszahlen. „Der Zustrom aus den Landeserstaufnahmestellen in den Landkreis ist ungebrochen auf hohem Niveau“, berichtet Marlene Pellhammer. Im März seien 215 Flüchtlinge eingetroffen, im April 337 und im Mai 273. Und: „Aus den Gemeinschaftsunterkünften ist keine vermehrte Rückreise zu verzeichnen.“ Dadurch nimmt die Zahl der Flüchtlinge im Landkreis weiter zu. Aktuell seien 2592 ukrainische Geflüchtete im Kreis Konstanz offiziell registriert, 578 davon in Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises.