Die neuen Gutscheine der Radolfzeller Aktionsgemeinschaft sind digitaler, aber nicht voll digital. Darauf legt Aktionsgemeinschafts-Kassierer Thomas Dannenberger bei der Vorstellung der neuen Gutscheine besonderen Wert. „Jeder, der die Gutscheine weiterhin analog im Laden kaufen möchte, wird dies auch weiterhin tun können“, versichert Dannenberger. Für die Aktionsgemeinschaft selbst wird die Organisation und Abrechnung der beliebten Gutscheine aber mit dem neuen System um ein Vielfaches einfacher. Zu kaufen gibt es die neuen Radolfzeller Gutscheine ab dem 1. Oktober.
Jährlich werden über die Gutscheine 200.000 Euro umgesetzt
Denn eigentlich ist das Zeller Geld ein Erfolgsmodell. Jährlich werden über die Gutscheine mehr als 200.000 Euro umgesetzt. Die Abrechnung bei der Aktionsgemeinschaft erfolgt allerdings noch rein händisch. Kunden kaufen die Gutscheine an einer der Verkaufsstellen, lösen sie beim Händler ein, dieser reicht die Gutscheine an die Bank weiter, von dort werden sie zurück an die Aktionsgemeinschaft gegeben. Und Kassierer Thomas Dannenberg muss jeden einzelnen Gutschein prüfen und abrechnen. „Pro Banktag gehen im Schnitt 65 Gutscheine durch diverse Hände, das ist nicht mehr machbar“, sagt er.
Abrechnung läuft völlig digital
Der neue Radolfzeller Gutschein läuft in der Abrechnung völlig digital ab. Für die Aktionsgemeinschaft ist dies eine enorme Arbeitserleichterung. Und für Kunden sind der Kauf und die Handhabung ebenfalls digitaler geworden. Kaufen kann man den Gutschein noch immer analog in den Verkaufsstellen wie der Sparkasse, Volksbank, beim Kaufhaus Kratt und der Geschäftsstelle der Tourismus- und Stadtmarketing GmbH. Oder nun auch online im Webshop der Aktionsgemeinschaft.
Auswählen können Kunden nun auch einen Betrag ihrer Wahl zwischen 10 und 100 Euro. Dies war vorher nicht möglich. Einzulösen ist der Gutschein nur in voller Höhe, eine Teileinlösung ist noch nicht möglich.
Auch das Aussehen der Gutscheine ist angepasst worden. Im Onlineshop stehen verschiedene Designs für den Gutschein zur Auswahl, je nach Anlass und Feiertag. „Es gibt auch noch die Optik der alten Gutscheine, falls jemand an der Retro-Variante hängt“, sagt Barbara Burchardt, Schriftführerin der Händlervereinigung. Denn seitdem bekannt ist, dass das Zeller Geld ein Auslaufmodell ist, habe es einen kleinen Ansturm auf die alten Gutscheine gegeben. Doch dafür gebe es aus Sicht der Aktionsgemeinschaft keinen Grund.
Außerdem hat der Gutschein eine neue Größe bekommen: Er ist nun so groß wie eine Scheckkarte und passt handlicher ins Portemonnaie.
Auf Papier oder mit dem Smartphone nutzbar
Den Gutschein bekommt man nach dem Online-Kauf als PDF-Datei zugeschickt, er kann dann entweder ausgedruckt oder direkt vom Smartphone aus genutzt werden. Denn die Gutscheine müssen nicht mehr händisch eingereicht werden, sondern die Abbuchung erfolgt über einen QR-Code auf dem Gutschein. Die teilnehmenden Händler können so den Betrag des Gutscheins vom Papier oder vom Smartphone abscannen und der Rest der Verarbeitung erfolgt digital im Hintergrund. „Wir sind moderner geworden, aber es hat sich auch nicht alles geändert“, so Barbara Burchardt.
Wichtig sei der Aktionsgemeinschaft, dass das Geld in der Stadt bleibe. Seit 2002 habe man mit den Gutscheinen einen Umsatz von mehr als 3 Millionen Euro für die teilnehmenden Händler generiert. Für die Geschäfte, die auch die neuen Gutscheine annehmen würden, gebe es demnächst Aufkleber, die schon beim Eintreten an der Tür die Teilnahme signalisieren. „Und erstmals können auch Nicht-Aktionsgemeinschaftsmitglieder sich an den Gutscheinen beteiligen“, erklärt die Schriftführerin. Die Liste der teilnehmenden Händler, Gastronomie und Dienstleister werde auf der Online-Seite der Aktionsgemeinschaft ständig aktualisiert.