An welchem Stand und von welchem Betreiber werden Einheimische und Besucher in diesem Sommer ein Eis am Radolfzeller Seeufer kaufen können? Fest steht bisher nur, dass die neue Eisdiele, die eigentlich neben dem Spielplatz an den Gleisen entstehen soll, in diesem Jahr noch nicht ihre Türen öffnet. Denn das Projekt verzögert sich: Eigentlich hatte die Stadt schon 2023 einen Investorenwettbewerb starten wollen, doch daraus wurde nichts. Als Interimslösung soll nun für eine Saison ein Eiswagen am Ufer aufgestellt werden.

Nachdem sich im Januar bereits der Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik damit beschäftigt hat, wurde die Verwaltung nun beauftragt, die Vergabe für den Eiswagen vorzubereiten.

Was schreibt die Stadt vor?

Damit stehen auch die Bedingungen fest, die an die potenziellen Betreiber gestellt werden und schon im Ausschuss diskutiert worden waren. Wie aus den Sitzungsunterlagen hervorgeht, soll es keine Vorgaben geben, ob der Eiswagen täglich zum Grundstück an den Gleisen fährt oder dort stehen bleibt.

Ebenso soll es keine Vorgaben geben, ob ein mobiler Eiswagen oder ein Container aufgestellt wird, der dort die Saison über stehenbleibt. Eigene Sitzgelegenheiten dürfen zum Eiswagen nicht aufgestellt werden. Außerdem darf kein Industrieeis verkauft werden, stattdessen müssen lokale Eigenproduktionen angeboten werden. Die Fläche des Wagens soll etwa fünf mal zehn Meter betragen.

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Nach Kritik aus dem Ausschuss an einem fehlenden Stromanschluss für den Eiswagen will die Stadt nun doch einen Stromanschluss herstellen. Ursprünglich hatte sie erklärt, dieser werde ebenso wie Wasser- und Kanalanschlüsse aufgrund unverhältnismäßigen Aufwands nicht zur Verfügung gestellt.

Für die Wiederherstellung der Infrastruktur am Grundstück neben dem Spielplatz erwartet die Stadt nach Rücksprache mit den Stadtwerken Kosten in Höhe von rund 10.000 Euro. Eine konkrete Kosteneinschätzung sei aber erst nach einem Vororttermin möglich, heißt es in den Sitzungsunterlagen weiter. In den Haushalt 2024 seien bereits 15.000 Euro eingestellt worden.

Nicht nur lokale Bewerber erlaubt

Ebenfalls geändert hat sich nach der Ausschusssitzung die Art, mit der die Entscheidung für einen Bewerber fallen soll. Laut Sitzungsunterlagen soll die Ausschreibung nach Höchstgebot erfolgen – ursprünglich war der Plan gewesen, unter allen qualifizierten Bewerbern die Vergabe zu verlosen.

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Bewerben können sich übrigens nicht nur lokale Gastronomen für den Betrieb eines Eiswagens am See, denn dies dürfte laut der Stadtverwaltung eine unzulässige Wettbewerbsbeschränkung darstellen. Allerdings sollen die Bewerber durch geeignete Unterlagen beziehungsweise Referenzen nachweisen, dass sie den Eiswagen tatsächlich betreiben können.

Und die geplante Eisdiele?

Und wie geht es mit der geplanten Eisdiele weiter? Die Ausschreibung dafür soll laut Gemeinderatsbeschluss im dritten Quartal dieses Jahres erfolgen. Während der Sitzung kam die Frage auf, ob das nicht vorgezogen werden kann.

Wie Annabell Hauck, Pressesprecherin der Stadt, auf Nachfrage berichtet, will die Verwaltung „mit den vorhandenen Personalressourcen ihr Möglichstes tun, damit die Ausschreibung für die neue Eisdiele am See schnellstmöglich erfolgt“. Allerdings müsse die Ausschreibung fundiert und rechtssicher sein. „Aus diesem Grund kann keine Zusage für eine frühere Ausschreibung gemacht werden“, so Hauck. Bis es Ergebnisse der Ausschreibung gibt, könnte es nochmal länger dauern – einen Zeitplan gibt es nicht, denn dafür brauche es Gremienbeschlüsse.