Andrea Gnann hat große Pläne: 2024 wurde sie frisch in den Radolfzeller Gemeinderat gewählt, nun will sie die Region auch im Landtag von Baden-Württemberg vertreten – und ist diesem Ziel einen Schritt näher gekommen. Von den Mitgliedern der CDU im Wahlkreis Konstanz, zu dem auch Radolfzell gehört, wurde die 47-Jährige mit großer Mehrheit für die Landtagswahl im Frühjahr 2026 nominiert.
47 wahlberechtigte Mitglieder gaben dafür ihre Stimmen ab, 97,7 Prozent konnte Gnann für sich gewinnen. Zu ihrem Ersatzkandidaten wurde Manfred Hölzl ernannt.
Berufliche Erfahrungen helfen in der Politik
Politik ist Andrea Gnann nicht fremd. Nicht nur sitzt sie seit der Kommunalwahl 2024 im Radolfzeller Gemeinderat, auch ist sie seit 20 Jahren Mitglied des Radolfzeller CDU-Stadtverbands. Auch im CDU-Kreisverband und im Radolfzeller Pfarrgemeinderat ist sie aktiv. Dass sie beruflich das Familienzentrum in Steißlingen leitet, sieht sie zudem als Vorteil für ihre politischen Ambitionen, machte sie in ihrer Nominierungsrede deutlich: Sie sei tagtäglich mit den Herausforderungen konfrontiert, vor denen Familien, Kinder und pädagogische Fachkräfte stehen, kenne den Fachkräftemangel und bürokratische Hürden.
Gleichzeitig nannte sie verschiedene Themen, die ihr am Herzen liegen. Dazu gehöre etwa die Wirtschaft, die unter anderem mit zukunftsfähigen Technologien, durch Bürokratieabbau, steuerliche Erleichterungen und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel gestärkt werden müsse. Auch in die Infrastruktur und einen verlässlichen, attraktiven öffentlichen Nahverkehr müsse investiert werden. Das diene nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Tourismus. „Tourismus ist kein Beiwerk, sondern ein Motor“, betonte sie.
„Ich will raus zu den Menschen“
Daher sei ihr auch Klimaschutz und der Ausbau erneuerbarer Energien wichtig. Aber auch die Landwirtschaft und Bildung müsse gefördert werden, generell sei sozialer Ausgleich ebenso wichtig für die Wirtschaft wie umgekehrt. Daher müsse auf eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie geachtet werden. „Ich stehe für Politik, die den ganzen Familienalltag im Blick hat“, erklärte sie.
In vielen Punkten sieht Andrea Gnann im neuen Koalitionsvertrag wichtige Maßnahmen, etwa durch die Sicherung des Deutschlandtickets oder die Rückerstattung der Agrardieselbesteuerung. Künftig wolle sie selbst Verantwortung übernehmen und mit den Menschen ins Gespräch kommen. „Ich will raus zu den Menschen, dorthin, wo die Probleme entstehen.“
Unterstützung aus Konstanz
Ob sie damit auch die Mehrheit der Bürger überzeugen kann, wird sich noch zeigen, die nächste Landtagswahl findet erst am 8. März 2026 statt. Bei ihren CDU-Kollegen erntete sie für ihre Rede schon jetzt langen Applaus.
Überzeugen konnte auch Ersatzkandidat Manfred Hölzl, der mit 95,7 Prozent gewählt wurde. Der 69 Jahre alte ehemalige Konzil-Wirt sitzt im Kreistag und in Konstanz im Gemeinderat. Hölzl ist zudem stellvertretender Vorsitzender der Kreisstelle Konstanz des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), zudem sei er Gründungsmitglied des Vereins Konstanz hilft und des Konstanzer Wirtekreises.