Die Warnstreiks in der Region gehen weiter. Am Mittwoch, 30. Oktober, beteiligte sich auch die Belegschaft von Allweiler in Radolfzell an den Warnstreikaktivitäten. Das teilte die IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben und Singen in einer Pressemeldung mit. Mitgestreikt haben auch die Kramer Werke in Pfullendorf, Borg Warner sowie Albert Weber in Markdorf. Insgesamt sollen sich 420 Beschäftigte im Warnstreik befunden haben.
Es geht dem Betriebsrat um Anerkennung für die Arbeit
Anja Degen, Betriebsratsvorsitzende von Allweiler, äußerte sich in einer Mitteilung dazu: „Es geht nicht nur um Prozente und Zahlen, sondern um Anerkennung und Respekt gegenüber der Leistung unserer Kolleginnen und Kollegen. Ohne eine faire Entgelterhöhung ist die Motivation gefährdet.“
Julia Bartels, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei Allweiler, ergänzt in dem Schreiben: „Die wirtschaftliche Lage ist zweifellos herausfordernd, aber das aktuelle Angebot spiegelt nicht den Wert und das Engagement unserer Mitarbeitenden wider. Es ist jetzt an der Zeit, gemeinsam eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen aller gerecht wird.“
Grund für die Warnstreiks in der Region waren erneute Tarifverhandlungen. In der zweiten Runde legte Südwestmetall laut OG Metall ein Angebot vor: eine Erhöhung der Entgelttabellen in zwei Stufen über eine Laufzeit von 27 Monaten. Vorgesehen sei eine Anhebung um 1,7 Prozent ab Juli 2025 und eine weitere um 1,9 Prozent ab Juli 2026, sowie Entlastungsmöglichkeiten für wirtschaftlich schwächere Unternehmen.
Die IG Metall sehe dieses Angebot jedoch als unzureichend an und fordere weiterhin eine Lohnerhöhung von 7 Prozent sowie 170 Euro mehr für Auszubildende.
Frederic Striegler, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben und Singen, schließt die Mitteilung mit den Worten: „Unsere Warnstreiks senden eine klare Botschaft: Die Kolleginnen und Kollegen sind bereit, für ihre Rechte zu kämpfen. Jetzt liegt es an den Arbeitgebern, ein Angebot vorzulegen, das wirklich fair und angemessen ist“. Diese Tarifrunde sei eine Frage des Respekts. Ein Unternehmen könne nur stark sein, wenn es auch seine Mitarbeitenden unterstützt würden. Die Verhandlungen, die am 31. Oktober weitergehen sollen, sollten diese Haltung reflektieren, fordert Striegler.