Bevor die eigentlichen Arbeiten mit dem Saugstrahlverfahren beginnen können, wird überall dort, wo gearbeitet wird, Folie ausgelegt. Sie vereinfacht das spätere Einsammeln des Latexgranulats. Empfindliche Dinge, die bei den Arbeiten beschädigt werden können, wurden zuvor entfernt oder eingehaust.
Um alle Stellen des Innenraumes erreichen zu können, wird zum Teil von einem Hubsteiger aus gearbeitet. Der bringt die Restauratoren bis unter die Decke in 19 Metern Höhe.
Für die Arbeiten im Saugdruckverfahren benötigt man Latexgranulat, das mit Luftdruck gegen die Wände und Decken „geschossen“ wird. Es kann bis zu drei mal verwendet werden. Unten ist unbenutztes Material zu sehen, oben benutztes. Insgesamt werden im Münster rund 100 Kilo Granulat benötigt.
Das Granulat wird in Fördertrichter gefüllt, aus denen es abgesaugt und anschließend „verschossen“ wird.
Mit der Druckluftpistole wird das Granulat nun gegen die Wände und Decken geschossen. Zum Schutz und gegen den Staub tragen die Restauratoren Atem- und Schutzmasken.
Restaurator Stephan Bussmann schießt die Latexkörner mit Luftdruck unter die Stuckdecke im Münster. Solche Überkopfareiten sind besonders anstrengend. Der schwankende Hubsteiger macht solche Arbeiten nicht angenehmer.
Nun werden die Wände mit der Hand gesäubert.
Das herabgefallene Latexgranulat fällt auf die ausgelegten Folien und kann so zur Wiederverwendung eingesammelt werden.
Das aufgefangene Granulat wird mit einem Staubsauger wieder eingesammelt. Anschließend kann noch zwei weitere Male wieder verwendet werden.
Der Unterschied zwischen gereinigten Bereichen und ungereinigten ist sehr schön zu erkennen. Ein Blick zur Decke im Münster lässt erahnen, wie helle es künftig im Gotteshaus aussehen wird.