Der Musikverein Böhringen steht in den Startlöchern für ein neues Förderprojekt. Nachdem es den Aktiven gelungen ist, mit Veranstaltungen wie „Klangkunst und Farbenspiel“ sowie jüngst dem Familienkonzert „Aschenputtel“ den Zusammenhalt der Musikkapelle über die Pandemie hinweg zu stärken, zeigt sich nun die Jugendabteilung am Zug.

Ihr geht es darum, Zöglinge für den Verein zu gewinnen, was sie über eine Kooperation mit der Grundschule vor Ort erreichen will. So bewarb sie sich erfolgreich beim Programm „Lernen mit Rückenwind“, das finanziell vom Kultusministerium gefördert wird.

Was geplant ist

Die Projektidee, so Jugendleiterin Denise Tauberschmitt in der Hauptversammlung, wurde bereits vor der Winterpause gemeinsam mit der Storchenschule Böhringen ausgearbeitet. Unter dem Titel „Einblick in die Welt der Musik“ wolle man interessierte Schüler der zweiten Klassen in einer 45-minütigen Einheit pro Schulwoche an das Musizieren heranführen.

Unter Anleitung eines professionellen Musiklehrers des Musikvereins sollen die Kinder lernen, einfache Instrumente zu spielen. Angedacht sind kleine Percussion-Instrumente oder Glockenspiel, ebenso kleinere Blasinstrumente wie Flöten und Pfeifen.

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Auch die Instrumente des Musikvereins sollen in verschiedenen Stunden vorgestellt werden, verbunden mit einem Probenbesuch bei der Jugendkapelle. Das Projekt solle Bildungs- und Chancengleichheit sichern, aber auch Neugier auf die Jugendabteilung des Musikvereins wecken, sagt Tauberschmitt. „Wir freuen uns sehr auf diese spannende Zeit“, bekräftigte sie.

Die erfolgreiche Jugend

Großen Applaus gab es an der Versammlung für die sechs Kinder und Jugendlichen, die unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie ihre Jungmusiker-Leistungsabzeichen abgelegt haben.

So brachte Jürgen Schröder, stellvertretender Präsident des Blasmusikverbandes Hegau-Bodensee, das Abzeichen in Bronze für Michaela Albrecht (Klarinette), Lukas Bader (Schlagzeug), Linus Schellinger und Sebastian Uhl (Posaune) mit. Ebenso wie das Abzeichen in Silber für Max Großhardt (Tenorhorn) und für Yannik Schwarz (Trompete).

Lob für Zusammenschluss

Der Vorsitzende Peter Lingg lobte nicht nur das neue Projekt der Jugendabteilung. Auch der 2020 erfolgte Zusammenschluss der Jugendkapellen Böhringen und Steißlingen, die ursprünglich beide schon von Florian Fritschi geleitet wurden, bewähre sich. „Wir sind stolz, in so schwierigen Zeiten eine gute Jugendarbeit anbieten zu können. Jugend ist wichtig und unser Grundstock“, machte er deutlich.

Peter Linggs Tätigkeitsbericht über den Gesamtverein ließ trotz Pandemie auf ein arbeitsreiches Vereinsjahr blicken, das durch die beiden großen Musikprojekte mit Dirigent Marco Geigges viel Kraft erforderte. Finanziell galt es, das ausgefallene Hausherrenfest und Dorfplatzfest zu verschmerzen.

Veranstaltungen sollen in diesem Jahr wieder stattfinden

Umso mehr freue man sich, dass diese Veranstaltungen in diesem Jahr voraussichtlich wieder stattfinden können. Die Planungen im Verein für diese beiden Feste laufen schon. Unter anderem sei man dabei den verwilderten Garten am Dorfplatz herzurichten, um zusätzliche Fläche zu gewinnen.

Daneben ist am 26. Juni ein größeres Konzert geplant, in dem besonders verdiente Mitglieder geehrt werden sollen. Zudem mache man sich Gedanken darüber, ob man einige bewirtete Sommerabende mit Musik auf dem Rathausplatz ins Leben rufe.

Diese Herausforderungen warten auf den Verein

Neue Herausforderungen kommen auf den Verein durch den Wegfall der Mehrzweckhalle zu, die in diesen Tagen für die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine hergerichtet wird. Die nächsten sechs Wochen kommt der Musikverein Böhringen zum Proben in der Musikschule Radolfzell unter, für danach ist man auf der Suche nach Lösungen.