Gerald Jarausch

Auf diesen Moment haben viele in Radolfzell sehnlichst gewartet: Ab sofort können Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger die Brücke an der Konstanzer Straße wieder nutzen. Eine wichtige Verkehrsader der Stadt ist wieder befahrbar.

Mit einem kleinen feierlichen Akt hat die Stadtverwaltung den Abschluss der Sanierungsarbeiten gefeiert. Oberbürgermeister Martin Staab hat sich anschließend in einen zweiwöchentlichen Urlaub verabschiedet.

Asbest haben die Arbeiten verzögert

Zuvor jedoch konnte er noch die Eröffnung der Brücke verkünden, deren Arbeiten sich insgesamt über vier Monate erstreckt haben. Unter anderem hat der Fund von asbesthaltigem Material in der Brückenkonstruktion für eine mehrwöchige Verzögerung der Sanierungsarbeiten gesorgt.

Wie so oft bei derartigen Projekten zogen sich die letzten Arbeiten bis wenige Stunden vor den Eröffnungstermin hin. Als letzte Arbeiten standen für den städtischen Bauhof die Geländer sowie die Markierungsstreifen auf der neuen Fahrbahnoberfläche an.

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Für die Nutzer ergeben sich durch die Sanierung und Neuordnung der Fahrbahn verbesserte Platzverhältnisse, ist sich die Stadtverwaltung sicher. Dazu wurden die bestehenden „martialischen Leitplanken“, wie OB Martin Staab die Schutzbegrenzungen nannte, entfernt. „Wir haben nach den neuesten Richtlinien den breitest möglichen Radweg mit 2,10 Meter Breite gebaut“, ließ er weiter wissen.

Schutzsteine grenzen den Radweg ab

Dabei hat man auf einen farbigen Schutzstreifen verzichtet. Die Verkehrssicherheit des auf beiden Fahrbahnseiten vorhandenen Radwegs, wurde mit einer gestrichelten Linie und aufgesetzten Schutzsteinen erreicht. Der OB zeigte sich davon überzeugt, dass man hier die richtige Lösung gefunden hat: „Ich glaube, dass ist das Optimum dessen, was man bauen darf“, sagte er.

Diese Einschätzung teilte auch Hanspeter Bürgel, Sprecher des ADFC Radolfzell: „Die Angst und Beklemmung unter den Radfahrern wird schwinden“, attestierte er. Paula Bickel, Vorsitzende des Seniorenrates der Stadt Radolfzell, lobte die Optik und Funktion der überarbeiteten Brücke: „Die Brücke ist sehr ansehnlich.

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Für die Schulkinder herrscht großes Aufatmen“, sagte sie mit Blick auf die getrennten Rad- und Fußwege sowie der eigentlichen Fahrbahn. Insgesamt hat die Maßnahme 930.000 Euro gekostet, von denen 130.000 Euro aus Fördermitteln bestritten wurden.

Der Gemeinderat hatte es sich seinerzeit nicht leicht gemacht, als er über die Neuordnung der Fuß- und Radwege nachgedacht hat. „Das war eine lange Suche nach einer optimalen Lösung“, erinnerte OB Martin Staab die Gäste der Einweihungsfeier.

Erneute Sperrung ab Mitte September

Die Freude über die Wiedereröffnung der Brücke und der damit verbundenen Nutzbarkeit der Konstanzer Straße dürfte indes nicht sehr lange anhalten. Denn schon jetzt sind weitere Arbeiten daran angekündigt. Ab Mittwoch, 16. September, beginnt der vierte Bauabschnitt der Konstanzer Straße, der voraussichtlich weitere drei Monate dauern wird.

Während des vierten Bauabschnitts können Fußgänger und Radfahrer die Brücke weiterhin nutzen. Aber eben nur diese, denn Bauarbeiten am Kreisel zur Günter Neurohr-Brücke machen eine Sperrung für Pkw und Lastkraftwagen notwendig. Diese müssen rund acht Wochen lang auf die „alte“ Mettnaubrücke an der Scheffelstraße ausweichen.

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Der Kreisel ist laut Martin Staab ausgefahren und soll künftig in einer Betonoberfläche ausgeführt werden, damit die Scherkräfte der Fahrzeuge die Oberfläche nicht so schnell beschädigen können. Anschließend werden die Bauarbeiten an der Konstanzer Straße bis zur Martinstraße und die Güttingerstraße ausgeweitet.

Dort gilt es die Kreisel neu anzulegen, beziehungsweise die Fahrbahnoberfläche zu sanieren. Insgesamt wird die Sanierung der Konstanzer Straße laut Martin Staab rund fünf Millionen Euro kosten.