Die Konstanzer Straße biegt langsam aber sicher auf die Zielgerade ein. Zumindest was die Planung anbelangt. Denn die Arbeiten auf einer der Hauptverkehrsachsen in Radolfzell werden sich noch mehrere Monate hinziehen. Dennoch ebneten die Mitglieder des Ausschusses für Planung, Umwelt und Technik bereits den Weg für das große Finale. Beim letzten Bauabschnitt geht es um den Bereich Konstanzer Brücke bis zum Knoten Konstanzer Straße/Güttinerstraße, wie Tiefbauamtsleiter Uwe Negraßus ausführte. „Das wird der letzte große Abschnitt“, sagte er.
Drei Varianten standen zur Auswahl. Die Entscheidung für den von der Stadtverwaltung favorisierten fiel einstimmig aus. Und so sehen die Planungen aus: Die von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Variante sieht einen Kreisverkehr im klassischen Sinne von der Mettnau Brücke aus kommend Richtung Innenstadt vor. Der Minikreisel bei der Polizei ist in der Planung nicht mehr vorgesehen. „Der Abstand zwischen den beiden Kreiseln wäre zu gering“, erklärte Negraßus. Die Schutzstreifen vor dem Kreisverkehr sollen zudem aufgelöst und der Radverkehr in die Kreisfahrbahn geführt werden. Änderungen in der Verkehrsführung erwartet die Auto- und Radfahrer in der Güttinger-, der Markthallen- und der Friedrichstraße. „Die Güttinger Straße wird gegenüber der Markthallen- und Friedrichstraße bevorrechtigt, was durch rotmarkierte Schutzstreifen verdeutlicht wird“, so Negraßus weiter. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der für diese Variante spreche, sei laut dem Leiter des Tiefbauamtes, dass die Stadtverwaltung dieser Variante die höchste Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer zuschreibe.

Die Vorschläge, die beiden Kreuzungen durch einen großen Nierenkreisverkehr zusammenzuschließen oder einen Kreisverkehr an der Polizei und eine Linksabbiegespur von der Konstanzer Brücke Richtung Innenstadt zu errichten, wurde vom Gremium nicht favorisiert. So hob Negraßus beim großen Nierenkreisel hervor, dass die Entfernung von mehr als 100 Meter für Radfahrer zu lang sei. „Radfahrer werden automatisch Abkürzungen suchen und dass ist nicht das, was wir wollen.“
Nierenkreisel ist keine Option
„Diese Variante ist die logische Weiterführung des Mettnaukreisels“, gab es Lob von Walter Hiller (FW). Für Christof Stadler (CDU) sei der Nierenkreisel keine Option, denn er sei zu lang und zu groß. Dass das Provisorium an der Polizei abgebaut werde, befürworte er. „Das ist einfach schon viel zu alt“.
Kritische Worte gab es vonseiten der Freien Grünen Liste. Siegfried Lehmann kritisierte, dass noch viele Punkte in der Planung offen seien. Etwa eine fehlende Bypass-Verkehrsführung für Radler, die von der Mettnau in die Stadt wollen. „Die bereits jetzt schon beengte Situation im Kreisverkehr an der Mettnau ändert sich nicht“, so Lehmann. Er forderte eine detaillierte Verkehrszählung in diesem Bereich. Uwe Negraßus merkte an, dass diese im Januar 2020 erfolgen soll. Sehr zum Unverständnis von Helmut Villinger (CDU): „Im Sommer ist viel mehr Radverkehr unterwegs.“ Deshalb mache eine Zählung im Winter keinen Sinn.
Lumbe: Radfahrer sind keine „Bremsmittel“
Norbert Lumbe (SPD) wünschte sich hingegen mehr Farbe auf den Straßen und einen rotmarkierten Fahrradschutzstreifen durch den Kreisel. Damit würden Autofahrer signalisiert bekommen, dass Radfahrer privilegiert seien. „Es wäre fatal, wenn wieder eine Diskussion aufkommt, dass wir Radfahrer als Bremsmittel benutzen“, so Lumbe. Von Manuel Jobi, Radverkehrsbeauftragter der Stadt, gab es für den Lumbe-Vorschlag eine Absage. „Radfahrstreifen dürfen laut Verkehrsordnung nicht durch einen Kreisverkehr geführt werden“, führte er aus.