Das Wetter scheint dem Hausherrenfest hold zu sein: Nicht nur am Sonntagmorgen war der Himmel rechtzeitig zum Hochamt auf dem Marktplatz aufgerissen, auch am Hausherrenmontag konnten die Pilger der Mooser Wasserprozession den Sonnenstrahlen über Radolfzell entgegenrudern. Zuvor hatte ihr Morgen sehr früh begonnen: Wer eines der Boote steuerte, musste laut Bürgermeister Patrick Krauss bereits um sechs Uhr in der Früh noch letzte Hand an die schmückenden Bögen aus Eichenlaub legen und frische Blumen daran befestigen.

Die restlichen Pilger kamen erst zu einer kurzen Andacht in der Mooser Kirche zusammen, ehe es im Anschluss angeführt von den Ministranten und den Pfarrern Stefan Hutterer und Wolfgang Gaßmann, durch die Straßen zum Hafen ging, wo bereits die Boote warteten.
Neues aber bekanntes Gesicht an Bord
Bei milden Temperaturen und ruhigem Wasser sowie einem kurzen Stopp auf dem See zum gemeinsamen Singen konnte die Wasserprozession mit 16 Ruderboote und vier Weidlingen, also größeren Flachbooten, sowie dem motorbetriebenen Prozessionsschiff mit geistlicher und weltlicher Prominenz nach Radolfzell übersetzen. Mit an Bord war auch neues Gesicht: Jürgen Maas, der erst seit Januar Bürgermeister von Gaienhofen ist, ließ es sich nicht nehmen, seinen Mooser Kollegen auf der Prozession zu begleiten.

Begleitet wurden die Pilger von mehreren Menschen in Privatbooten sowie einem Polizeiboot, das entsprechend des Anlasses ebenfalls mit mehreren Sonnenblumen geschmückt worden war.
Trotz idealer Wetterbedingungen erreichten die Mooser Boote das Radolfzeller Seeufer allerdings erst mit etwas Verspätung erst nach 8.15 Uhr. Empfangen wurden sie nicht nur von OB Simon Gröger und den Pfarrern Heinz Vogel und Alexander Philipp, sondern auch in diesem Jahr wieder von einer geradezu überwältigenden Menschenmenge, die sich versammelt hatte und die geschmückten Boote der Wasserprozession bereits gespannt erwartete.

Auf den Empfangsgesang der Menge mussten die Pilger allerdings bis nach ihrer Anlandung warten.
Nach einer Ansprache am Ufer ging es im Anschluss zu Fuß in feierlicher Prozession zum Münster, wo im Gegensatz zum vergangenen Jahr dank fortgeschrittener Sanierungsarbeiten nicht mehr unter einem Gerüst gefeiert werden musste.