Nachdem die Zukunft des Güttinger Buchenseebads lange unklar war und eine Rückstufung zur Badestelle drohte, konnte die Badesaison mit einem neuen Pächter Anfang Juni schließlich doch noch starten. Rund ein Monat ist seither nun vergangen – Zeit für ein erstes Fazit. Und das fällt positiv aus: Udo Sum, der im Mai einen Pachtvertrag für drei Jahre unterzeichnet hat, berichtet über einen erfolgreichen Start in die neue Saison. „Der Badebetrieb läuft dank des herrlichen Sommerwetters auf Hochtouren. Wir erhalten sehr viele Rückmeldungen von den Badegästen, die überaus dankbar sind, dass das Naturbad erhalten bleibt“, berichtet Udo Sum.
Vorausgegangen war ein monatelanges Ringen um die Zukunft des beliebten Naturbads, das zwischenzeitlich kurz vor dem Aus stand. Vor allem dem Einsatz des Güttinger Ortschaftsrats ist es zu verdanken, dass die zunächst erfolglose Ausschreibung angepasst und eine erneute Ausschreibung bis zur ursprünglich vorgesehenen Frist erfolgte. Dies führte zum Erfolg und mit Udo Sum, der das Bad zuvor bereits gepachtet hatte, wurde auch für die Zukunft ein Pächter gefunden.
Pacht-Richtwert unrealistisch
„Für mich war letztendlich ausschlaggebend, dass der Pacht-Richtwert von 15.000 Euro aus der Ausschreibung genommen wurde. Es ist völlig unrealistisch, im Rahmen eines rund dreimonatigen Badebetriebs so eine hohe Pacht tragen zu können“, erklärt Udo Sum.
Der Pächter zahlt nun zwar nur eine freiwillige Pacht von 100 Euro, trägt dafür aber sämtliche Kosten des Badebetriebs. „Wir betreiben das Bad autark und kümmern uns neben dem Badebetrieb auch um alle Instandsetzungen und Pflegearbeiten. Neben dem Baumschnitt, der Rasenpflege und der aufwendigen Müllsammlung gehören auch Reparaturen zur täglichen Arbeit“, so Udo Sum. Zudem trägt der Pächter alle Reparatur- sowie Betriebskosten, sei es für das Personal, die Müllentsorgung, das Wasser oder die Abwasserpumpe.
Ladestation und Schränke
„Als ich das Bad vor elf Jahren gepachtet habe, war es in keinem guten Zustand. Über die Jahre habe ich sukzessive investiert, zunächst wurde die Terrasse gebaut sowie der Kiosk mit einer modernen Kücheneinrichtung und einem Kassensystem ausgestattet“, so Udo Sum. Noch in dieser Badesaison sollen eine Ladestation für E-Bikes sowie abschließbare Schränke eingerichtet werden.
Dass auch die Stadtverwaltung zur Attraktivität des Naturbads beigetragen hat, weiß Udo Sum sehr zu schätzen. Neben dem Spielplatz sei der neue Einstieg in den See eine super Sache. Auch der Austausch mit Oberbürgermeister Simon Gröger während der Ausschreibung sei sehr positiv und konstruktiv gewesen.
Rettungsschwimmer mussten schon eingreifen
Nachdem im vergangenen Sommer der Badebetrieb im Buchenseebad aufgrund seines auslaufenden Rettungsschwimmer-Abzeichens kurzfristig eingestellt wurde, kann der Pächter in Hinblick auf die Badeaufsicht längst grünes Licht geben. „Wir haben mittlerweile vier Personen, die ausgebildete Rettungsschwimmer sind. Sie arbeiten jeweils zu zweit in zwei Schichten“, so Udo Sum. Wie wichtig die Präsenz der Rettungsschwimmer ist, musste Udo Sum bereits miterleben. „Mitte Juni kam es zu einem Badeunfall, als ein ungeübter Schwimmer in Schwierigkeiten geriet. Dank des schnellen Einsatzes der Rettungsschwimmer ging es glücklicherweise glimpflich aus“, so Sum.
Neben den Parkgebühren ist der Umsatz des Kiosks für den Pächter Haupteinnahmequelle. Auf das kulinarische Angebot ist Udo Sum stolz. „Natürlich bieten wird die klassische deutsche Freibadküche, bei der Currywurst und Pommes nicht fehlen dürfen. Aber wir bieten auch frische Salate mit hausgemachtem Dressing an. Unser Hamburger ist nicht nur sehr beliebt, sondern günstiger als bei der bekannten Fastfood-Kette“, sagt Udo Sum. Höhepunkt und Abschluss der Badesaison soll nun ein Kinderfest sein, das zum Saisonende im September geplant ist.