Besser hätte es am Samstag für alle Beteiligten kaum laufen können: Bei sommerlichen Temperaturen fand nach drei Jahren Zwangspause das nunmehr 45. Altstadtfest in Radolfzell statt. Mehrere tausend Besucher nutzten diese Gelegenheit und verbrachten den Tag im Innenstadtbereich. Dort hatten zahlreiche Vereine, Organisationen und professionelle Marktbeschicker für eine Rundum-Versorgung mit viel Unterhaltung gesorgt.
Ein Fest von Radolfzellern für Radolfzeller
Das Altstadtfest ist eine echte Besonderheit im Veranstaltungskalender der Stadt Radolfzell. Denn hier sorgen die Vereine selbst für die Unterhaltung und Verpflegung der Besucher. Lediglich die Koordination der verschiedenen Teilnehmer obliegt der Stadt.
Entsprechend erfreut zeigte sich Oberbürgermeister Simon Gröger bei der offiziellen Eröffnung des Festes auf dem Marktplatz: „Ich bin stolz der Bürgermeister einer Stadt zu sein, in der so viele ehrenamtliche Helfer aktiv sind“, lobte er die rege Beteiligung der Freiwilligen in Reihen der Vereine und Organisationen.
Die hatten durch ihr vielfältiges Angebot zu einer Vielzahl von Anziehungspunkten gesorgt. Bereits zu Beginn des Altstadtfestes hatten sich etliche Besucher in der Stadt eingefunden. Daran hatte auch der beliebte Kinderflohmarkt des Familienverbandes im Bereich des Obertores seinen Anteil. Dort suchten die ersten Schnäppchenjäger die Stände der Familien schon in den Morgenstunden ab.
Und auch für die kleineren Besucher war viel geboten: Vor allem im Bereich des Gerberplatzes gaben sich die Unterhalter praktisch die Klinke in die Hand. Von der beliebten Sparkassen-Puppenbühne, über Artistik mit Zirkus Klarifari und Zauberei von Mischter Toscana war dort bis in den Nachmittag viel geboten.
Essen, plaudern, tanzen
Richtig getanzt wurde in der Seestraße an der Ecke zum Seetorplatz, wo die kubanische Band „Son Pa Ti“ für südamerikanische Stimmung sorgte. Gleich nebenan versorgten die Holzhauer ihre Besucher mit Speisen und Getränken.
Dieser Andrang zog sich bis in die Abendstunden hin. Dabei konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Bürger praktisch die vergangenen drei Jahre, in denen das Altstadtfest aufgrund der Corona-Pandemie und ihren Folgen immer wieder ausfallen musste, geradezu aufholen wollten.

Sich zwanglos treiben lassen in der Stadt, hier und dort etwas essen und gesellig miteinander Plaudern – genau das taten die Besucher bis zum offiziellen Ende der Veranstaltung um 22 Uhr. Und auch darüber hinaus in den Gaststätten der Stadt.
So bildeten sich zum Beispiel vor dem Zunfthaus der Narrizella und im Bereich hinter der Burg bis in die Abendstunden große Menschenansammlungen, um die verschiedenen Musikdarbietungen zu verfolgen.