Der Radolfzeller Gemeinderat wird sich durch die Kommunalwahl am 9. Juni personell zwar verändern – aber die Fraktionen werden die bereits bekannten bleiben. In der Sitzung des Gemeindewahlausschusses nach dem Ende der Bewerbungsfrist für die Kommunalwahl sind die abgegebenen Wahlvorschläge geprüft und bestätigt worden. Eingereicht wurden insgesamt fünf Listen mit je 26 Kandidaten der bereits aktuell im Gemeinderat vertretenden Fraktionen der Freien Grünen Liste, CDU, Freien Wähler, SPD und FDP.
Die Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses, Bürgermeisterin Monika Laule, und die Mitglieder des Ausschusses stimmten den Listen, die laut Holger Vetter vom Fachbereich Bürgerdienste alle keine Mängel aufwiesen, einstimmig zu. Damit gibt es für Wählerinnen und Wähler zwar neue Gesichter auf den einzelnen Listen, aber ansonsten keine neuen Parteien oder Wählervereinigungen, die für das Gremium kandidieren. Auch die aktuell in den Medien viel beachtete Alternative für Deutschland (AfD) hat in Radolfzell keine Liste abgegeben und wird auch die nächsten fünf Jahre kommunalpolitisch in der Stadt keine Rolle spielen.
Wahlvorschläge für die Ortschaftsräte bestätigt
In den Ortschaftsräten läuft es in weiten Teilen ähnlich wie im Gemeinderat. In dem größten Ortsteil Böhringen haben Wählerinnen und Wähler drei Wahlvorschläge bekommen. Die CDU, FDP und die Freien Wähler treten an. In Markelfingen sind es zwei Wahl-Listen, die der CDU und der Freien Wähler.
In Liggeringen, Stahringen und Güttingen gibt es für die Wahl zum Ortschaftsrat jeweils nur eine Liste: Die Liggeringer Liste, die Liste unabhängiger Wähler/offene demokratische Liste und die Freie Bürgerliste Güttingen. Hier können die einzelnen Kandidaten nach dem Mehrheitswahlprinzip gewählt werden, ein Kumulieren wie beim Verhältniswahlrecht ist nicht möglich. Auch wird es auf diesen Listen eine freie Zeile geben, in der jeder Wähler auch eigene Wahlvorschläge noch einbringen kann.
In Möggingen treten zwei Listen an
In Möggingen, Radolfzells kleinstem Ortsteil, wird es dieses Jahr wieder zwei Listen geben. Es treten an die Mögginger Wählervereinigung (MWV) und die Mögginger Liste, jeweils mit sechs Kandidaten. Hier wird es dann, anders als bei der Wahl 2019, als es nur die Wählervereinigung Dorfgemeinschaft Möggingen gab, wieder nach dem Verhältniswahlprinzip gewählt.
Für die Auszählung am Wahlabend des 9. Juni bestimmte der Wahlausschuss, dass nach der Auszählung der Europawahl erst die Kreistags-, dann die Gemeinderats- und zuletzt die Ortschaftsratswahl ausgezählt wird. Mit einem Ergebnis der Kommunalwahl ist also erst im Laufe des Montags, 10. Juni, zu rechnen. Wegen Renovierungsarbeiten im Milchwerk müsse auch die Auszählung auf mehrere Standorte in der Innenstadt verlagert werden. Ausgezählt wird mit einem digitalen Programm nun im Rathaus, in der Poststraße 11 und in den Räumen der Stadtverwaltung in der Sparkasse am Marktplatz.