Es ist ein Problem, das zahlreiche Städte und Gemeinden kennen: Müll, der achtlos in der Natur entsorgt wird. Um ihn zu beseitigen und vor allem das Seeufer von Unrat zu befreien, haben sich am vergangenen Wochenende gleich mehrere Gruppen in Radolfzell und Moos zusammengefunden.
Toilettendeckel, Ruder und Koffer
In Radolfzell kamen so rund 60 Bürger zusammen, nachdem der Präventionsrat Radolfzell, die Stadtverschönerer, der Seniorenrat, der Jugendgemeinderat und die IG Sport zu der Aktion aufgerufen hatten. Die Teilnehmer wurden im Hof des Rathauses zunächst mit den notwendigen Utensilien wie Greifzangen, Eimern, Westen und Müllsäcken ausgestattet. Danach ging es zwei Stunden lang an da Seeufer, um dort Müll zu sammeln.
Gefunden wurde einiges, säckeweise transportierten die Freiwilligen in der Natur entsorgten Abfall ab. Darunter befanden sich einige Kuriositäten wie ein Toilettendeckel, ein Ruder und ein Koffer. Insbesondere die hohe Zahl der Zigarettenkippen erstaunte die Sammler im negativen Sinn. Denn die Reste sind besonders bedenklich für die Umwelt, aus ihnen entweicht eine Vielzahl von giftigen Stoffen. Wie schon im vergangenen Jahr bei einem Vortrag im Milchwerk erläutert worden war, ist schon ein einziger Zigarettenstummel in der Lage, den Nikotingehalt in 1000 Liter Wasser auf eine bedenkliche Konzentration anzuheben.
Besonders erfreut zeigte sich die Präventionsrat-Vorsitzende Susann Göhler-Krekosch über die teilnehmenden Kindern und Jugendlichen bei der Aktion. Alle Helfer belohnte der Präventionsrat am Ende mit einem kleinen Vesper.
ASV und Kanuclub packen an
Aber nicht nur sie hatten am Wochenende Einsatz für die Umwelt gezeigt. Auch die Jugendlichen des ASV Radolfzell und des Kanuclubs waren bereits zum dritten Mal im Rahmen einer Seeputzete mit der Müllbeseitigung am Seeufer beschäftigt. Dabei habe man sich mit der Aktion des Präventionsrats abgestimmt.
Wie der ASV berichtet, sei es begleitet von Angehörigen wie gewohnt von den Vereinsheimen entlang der Promenade zum Bahnhof und seeseitig wieder zurück gegangen. Insgesamt seien so etwa 2,5 Kubikmeter Plastikfolien, Zigarettenkippen und anderer Unrat eingesammelt worden. Organisiert wurde die Aktion vom Jugendwart des ASV, Lars Vitters.
Mooser sammeln 150 Kilo Müll
Und auch in Moos fand ein Arbeitseinsatz am Ufer statt. 84 Bürger der Gemeinde nutzten dabei den Termin, um Unrat, Müll und Zigarettenkippen in der Natur und den Orten einzusammeln. Der Bauhof schätzte die Gesamtmenge des Mülls am Ende auf rund 150 Kilogramm. Die größten Mengen kamen in den Ortsteilen Weiler und Moos zusammen. Alle Helfer wurden mit einem Eisgutschein für ihre guten Dienste belohnt.