Oberbürgermeister Martin Staab brachte es auf den Punkt: „Die Stahringer haben diesen Dorfplatz verdient.“ Schließlich mussten die Bürger viele Jahre auf einen Platz warten, der zur neuen Mitte der Dorfgemeinschaft werden soll. Nun konnte der Platz offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Einziger Wermutstropfen: „Eigentlich wollten wir gemeinsam mit allen Bürgern ein großes Einweihungsfest feiern. Leider hat uns Corona auch hier einen Strich durch die Rechnung gemacht“, so Staab in seiner Ansprache.
Zumindest einige Bürger, die im Rahmen eines Bürgerworkshops den Dorfplatz mitgestaltet hatten, konnten gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung, des Ortschaftsrats, des beauftragten Planungsbüros Freiraum Werkstadt sowie dem für die Umsetzung zuständigen Unternehmen Gartenbau Schöppler den neuen Dorfplatz feiern.
„Es war ein heißer Juli-Nachmittag vor zwei Jahren, als im Workshop die Funken sprühten, und der Wille, gemeinsam etwas zu gestalten zu wollen, förmlich spürbar war“, erinnerte sich Martin Staab, der selbst am Workshop beteiligt war. Das Resultat kann sich sehen lassen: von Spielgeräten, einem Brunnen, Rasenflächen, Sitzgelegenheiten, Bäumen, einer Tischtennisplatte bis hin zu Klettergerüsten.
Das i-Tüpfelchen setzte laut Staab Stadtrat Josef Klett, indem er mitten in der Haushaltsberatung „einfach einen Antrag für eine öffentliche Toilette raushaute“. Diese war aus Kostengründen zunächst nicht vorgesehen. Nachdem der Antrag Zustimmung fand, wird die Toilette im kommenden Jahr installiert.

Auch für die Vereine wird mit dem Dorfplatz ein lang gehegter Wunsch wahr. Endlich können sie ihre Veranstaltungen, wie das von allen Vereinen gemeinsam ausgerichtete Dorffest, die Fasnacht oder andere gesellige Anlässe in einem schönen Rahmen und mit der notwendigen Infrastruktur feiern.
Ortsvorsteher Jürgen Aichelmann betonte die Bedeutung des Dorfplatzes für die Dorfgemeinschaft, es sei wichtig, dass man Orte habe, an denen man sich treffen kann. Ihm sei es besonders wichtig, dass der Platz für alle Generationen ein Platz der Begegnung wird.
„Wir haben hier etwas ganz besonders geschaffen“, so Aichelmann, auch dank des mit der Umsetzung beauftragten Unternehmens. „Das habt ihr gut gemacht. Das weiß ich aus erster Hand, ich bin ja clever und hab regelmäßig meine Mutter an der Baustelle vorbeigeschickt“, scherzte Aichelmann. Sie hätte stets ein gutes Gefühl gehabt, dass das hier sehr schön werden würde.

Seit seiner Fertigstellung im Frühjahr 2020 wird der Platz im Rahmen der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen genutzt. Kleinkinder spielen an heißen Tagen am liebsten im Brunnen, die Freifläche wird unter anderem zum Boule-Spielen genutzt. „Bei schönem Wetter kommen wir gerne zum Platz, hier können sich die Kinder im Freien austoben. Immer öfters treffen wir hier auch zufällig Kinder, mit denen wir gemeinsam spielen können“, berichtet die 16-jährige Lena Aichelmann. Als Kindersitterin betreut sie Kleinkinder, für alle gebe es auf dem Platz genügend Spielmöglichkeiten.

Künftig soll der Dorfplatz auch Schauplatz von kulturellen Veranstaltungen werden, wie zum Beispiel einer Theatervorstellung im Rahmen der im kommenden Jahr in Radolfzell stattfindenden Heimattage. Spätestens dann soll auch das Einweihungsfest zu einem rauschenden Fest für alle Bürgerinnen und Bürger werden. „Glückauf allen Stahringern“, wünschte Oberbürgermeister Martin Staab zum Ende seine Ansprache. Der neue Dorfplatz wird in jedem Falle zum Glück der Dorfgemeinschaft beitragen.