Zu Beginn des Sommers war es von Petra Ott, Leiterin der Stabsstelle Partizipation und Integration, bereits angekündigt worden, nun ist es umgesetzt: Die Zeller Karte ist digitalisiert und damit auch optimiert, wie die Stadtverwaltung berichtet. Ziel sei es auch, mehr Nutzer für die Zeller Karte zu gewinnen, wie Oberbürgermeister Simon Gröger erläutert. Denn die Zahl der Berechtigten sei viel größer als die der aktuellen Nutzer. Die neuen Zeller Karten, die nun nicht mehr in Papierform, sondern aus Plastik daherkommen, gelten bereits ab dem 1. November.

Förderrichtlinien bleiben gleich

Die Zeller Karte soll Bürgern mit finanziellen Einschränkungen durch Vergünstigungen eine Teilhabe am kulturellen, sportlichen und sozialen Leben in Radolfzell ermöglichen. „Für mich ist sie ein wesentlicher Bestandteil der Sozialpolitik in Radolfzell“, erklärt Simon Gröger.

Das könnte Sie auch interessieren

Am Konzept wird laut Manuela Restle von der Stabsstelle Partizipation und Integration durch die Digitalisierung nichts geändert, die Förderrichtlinien bleiben gleich. Allerdings gibt es ein paar ändere Neuerungen.

Was jetzt alles anders ist

So stehen auf der neuen Karte aus Datenschutzgründen keine Daten des Inhabers mehr. Diese Informationen können dann per QR-Code abgelesen werden an den 40 Orten in der Stadt, wo es Nachlässe gibt. Dazu zählen zum Beispiel Bäder, das Stadtmuseum oder die Musikschule. Beim Ablesen werde den Einrichtungen nun auch angezeigt, ob die Karte noch gültig ist oder nicht. „Vorher wussten sie das nicht“, erklärt Manuela Restle.

Grundsätzlich brauche es die Zeller Karte selbst aber gar nicht, um Angebote zu buchen. Es reiche, die Nummer anzugeben. Die ist nun mit einem Barcode auf der Karte vermerkt. Ebenfalls neu ist eine papierlose Abrechnung. Außerdem kann eine Zeller Karte nun bei Verlust auch einfach deaktiviert und eine neue ausgestellt werden.

Das könnte Sie auch interessieren

„Das gab es so nicht von der Stange“, berichtet Frank Perchtold, der bei der Stadt für die Konzeption und Weiterentwicklung der Digitalisierung zuständig ist. Stattdessen sei das digitale System in Zusammenarbeit mit einem externen Unternehmen extra entwickelt worden. Die Digitalisierung sei etwa ein Dreivierteljahr vorbereitet worden.

Eine weitere Änderung kann in Radolfzell direkt ins Auge fallen: Es gibt nun Aufkleber, um die Einrichtungen zu kennzeichnen, wo die Zeller Karte akzeptiert wird. Das soll helfen, Hemmungen abzubauen, da Inhaber der Zeller Karte dann nicht nachfragen müssen.

Auch für die Feuerwehr gibt es eine Karte

Die digitale Zeller Karte gibt es nicht nur für Bürger mit finanziellen Einschränkungen, sondern auch für Mitglieder der Feuerwehr. Wie Kommandant Tobias Oechsle erklärt, werde auf diese Weise bereits seit fünf Jahren das Ehrenamt in diesem Bereich gefördert. Beziehen könnten die Karte nicht nur Feuerwehrangehörige, sondern auch deren Ehepartner und Kinder. „Weil sie ja zum Teil auch Opfer bringen müssen“, so Oechsle. Das Angebot werde „ganz gut in Anspruch genommen“, derzeit seien 100 Zeller Karten für Angehörige der Feuerwehr ausgestellt worden.

Das könnte Sie auch interessieren

„Bei uns kriegt das aber auch nicht jeder“, betont Tobias Oechsle. Die Hauptvoraussetzung sei eine 75-prozentige Anwesenheit bei Übungsdiensten. Die Entscheidung, wer eine Zeller Karte bekomme oder nicht, treffe der Feuerwehrausschuss.