SÜDKURIER-Redakteurin Angelika Wohlfrom ist auf dem Weg nach Hause, als sie den Qualm wahrnimmt, der weit in den Himmel steigt. Schon Richtung Mittelzell kann sie am Dienstagabend, 7. März, gegen 19.20 Uhr den Feuerschein sehen, der das Ufer der Insel Reichenau erleuchtet.

Hinter Niederzell scheint es in der Bucht des Strandbads zu brennen. Sie macht sich auf den Weg und folgt den Feuerwehrfahrzeugen, die in Richtung des Brandes in der Nähe des Sportplatzes rasen. Nicht nur die Sirenen sind zu hören, auch das Knacken und Knistern der Feuersbrunst.

Die Feuerwehrleute sind vor Ort und machen sich an die Arbeit.
Die Feuerwehrleute sind vor Ort und machen sich an die Arbeit. | Bild: Angelika Wohlfrom

Telefonisch gibt Thomas Baumgartner, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Reichenau, eine erste Auskunft. „Im Moment kann ich nur bestätigen, dass wir es mit einem Schilfbrand zu tun haben. Die Kameraden sind im Einsatz“, erklärt er. Noch sei es zu früh, um Genaueres bekannt zu geben. Er selbst befindet sich zu diesem Zeitpunkt nicht auf der Insel.

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Die SÜDKURIER-Redakteurin vor Ort zählt derweil etwa 30 Einsatzkräfte, die die Flammen mit Feuerpatschen und Wasser bekämpfen. Inzwischen ist klar: An drei Stellen brennt es. Das bestätigt auch Johannes Deggelmann von der Reichenauer Feuerwehr vor Ort.

Etwa 400 Quadratmeter Schilf stehen zu diesem Zeitpunkt in Flammen. Diese Fläche ist überschaubar, doch auch Pressesprecher Thomas Baumgartner meint dazu: „In der Nacht wirkt so ein Brand eben enorm.“

Pressesprecher der Feuerwehr Reichenau: Thomas Baumgartner.
Pressesprecher der Feuerwehr Reichenau: Thomas Baumgartner. | Bild: Hanser, Oliver

Eines der Feuer ist in der Nähe von Häusern ausgebrochen, doch dieses können die Retter schnell unter Kontrolle bringen, wie unsere Reporterin beobachtet. Um kurz nach 20 Uhr kann die Feuerwehr schließlich auch die beiden anderen Brände löschen.

Am Abend kontrollieren die Einsatzkräfte noch die Stellen, an denen kurz zuvor noch die Flammen loderten. Um 20.30 Uhr wird der Einsatz schließlich beendet. Die Ursache des Feuers von Dienstagabend steht derweil noch nicht fest.

Sieht dramatisch aus: Doch die Reichenauer Feuerwehrleute wissen, was sie zu tun haben.
Sieht dramatisch aus: Doch die Reichenauer Feuerwehrleute wissen, was sie zu tun haben. | Bild: Angelika Wohlfrom

In einem Telefonat mit dem SÜDKURIER nach Einsatzende am Abend bestätigt Thomas Baumgartner, dass 31 Kräfte vor Ort waren, um das Feuer unweit des Strandbads zu bekämpfen, nachdem um 19.08 Uhr die Meldung eingegangen war, dass dort ein Flächenbrand ausgebrochen sei. Auch die Polizei sowie die Wasserschutzpolizei waren an dem Einsatz im Gewann Gießen beteiligt. Rund 800 Quadratmeter Schilf haben die Flammen vernichtet, so Baumgartner.

Glutnester führen zu erneutem Feuerwehreinsatz

Aus einer Pressemitteilung der Freiwilligen Feuerwehr geht hervor, dass die Feuerwehrleute um 21.38 Uhr erneut zum Brandeinsatz alarmiert worden sind. Anwohner haben Glutnester entdeckt, die die Freiwillige Feuerwehr Reichenau ablöscht. Hierfür sind nochmals 35 Einsatzkräfte vor Ort.

Zusätzlich wird die Fläche mit der Wärmebildkamera untersucht. „Es konnten keine weiteren Wärmequellen ausgemacht werden“, heißt es in der Mitteilung. Dieser erneute Einsatz endet schließlich um 22.12 Uhr am Dienstagabend.

Der Morgen danach: Im betroffenen Bereich ist deutlich zu erkennen, wo die Flammen am 7. März loderten.
Der Morgen danach: Im betroffenen Bereich ist deutlich zu erkennen, wo die Flammen am 7. März loderten. | Bild: Angelika Wohlfrom

Wie das Polizeipräsidium Konstanz am Mittwoch, 8. März, in einer Pressemitteilung schreibt, seien die Brände offenbar gleichzeitig entstanden. Aus diesem Grund liege die Vermutung nahe, dass es sich um eine absichtliche Brandstiftung gehandelt hat.

Die Wasserschutzpolizei Konstanz hat Ermittlungen aufgenommen und bittet mögliche Zeugen, die etwas Verdächtiges beobachtet haben, sich bei ihnen unter der Telefonnummer (07531) 59020 zu melden.

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